Im großen Programm des Nikon Z-Systems findet man für jeden Anspruch und Anlass die richtige Kamera und das passende Objektiv – z. B. für das Fotografieren und Filmen auf Reisen.

Im Umfeld des Schwerpunktes „Reisen – Städte – Landschaft“ in d-pixx foto 2/2023 (Print- und Digitalausgabe können hier bestellt werden) habe ich mir drei Kameras und vier Objektive aus dem großen Nikon-Programm ausgesucht, die zum einen leicht und zum anderen vielseitig sind. Drittes Kriterium: Die Kameras und Objektive sollten mich bei meinen Praxistest schon einmal überzeugt haben.

Das trifft zu auf die Kombis

  • Nikon Z 5 mit Nikkor Z 24-200 mm 1:4-6,3 VR
  • Nikon Z fc mit Nikkor Z DX 18-140 mm 1:3,5-6,3 VR
  • Nikon Z 30 mit Nikkor Z DX 16-50 mm 1:3,5-6,3 VR und Z DX 50-250 mm 1:4,5-6,3 VR

Bevor wir anfangen: In der Überschrift steht „Weltreisetauglich“. Entstanden die Praxisbilder auf einer Weltreise? Natürlich hätte ich gern in Schottland ein altes Gemäuer aufgenommen, in der Camargue Wildpferde und am Venice Beach in LA ein Volleyball-Netz fotografiert oder in einem Weinberg in der Toskana Weintrauben abgelichtet. Tatsächlich aufgenommen wurden die Bilder in der Umgebung der Redaktion im unterfränkischen Hammelburg – aber was hier gut ist, ist auf der ganzen Welt gut!

Und jetzt schauen wir uns an, was die Kombis zu bieten haben.

 

Nikon Z 5 
Nikkor Z 24-200 mm 1:4-6,3 VR

Gesamtgewicht rund 1300 g

Die Nikon Z 5 ist das aktuelle Basismodell der spiegellosen Vollformatkameras von Nikon und vermittelt die Faszination des großen Sensors. Die Z 5 ist robust, kompakt, leicht und einfach zu beherrschen und bringt beim Fotografieren und Filmen beeindruckende Bildqualität auf höchstem Niveau.

Es lässt sich eine Vielzahl kompakter Vollformatobjektive ansetzen. Darunter ist auch die Serie der Nikkor Z-Festbrennweiten mit Lichtstärke 1:1,8. Alle fünf sind gleich aufgebaut und konnten in meinen Tests für die Bildqualität Bestnoten einfahren. Es ist eine hoch interessante Erfahrung, eine Zeit lang mit nur einer dieser Festbrennweiten zu fotografieren. Man lernt dabei ein Motiv zu erkunden, indem man es umkreist, sich nähert und wieder entfernt.

Trotzdem habe ich mich für diesen Bericht für ein anderes Objektiv entschieden: Nikkor
Z 24-200 mm 1:4-6,3 VR. Das Superzoom verbindet den Bereich der Superweitwinkel- mit dem der Teleobjektive und ist extrem vielseitig. Es ist in der Landschafts- und Architekturfotografie zu Hause, eignet sich für den Bummel durch enge Altstadtgassen und über große Boulevards. Dazu macht es prickelnde Nahaufnahmen aus nur 50 cm Abstand möglich. Dabei ist es egal, ob das Wetter schön oder schlecht ist, denn das Zoom ist abgedichtet. Der eingebaute Stabilisator verhilft zu unverwackelten Bildern.

Zurück zur Kamera: Der CMOS-Vollformatsensor der Z 5 bietet eine Auflösung von 24,3 MPix und schöpft die hohe Lichtausbeute des großen Z-Bajonetts aus. Wegen seiner Größe eignet er sich bestens für Aufnahmen mit selektiver Schärfe und faszinierenden Effekten. Die Schärfenzone ist ja schmaler als bei einer APS-C-Kamera und sehr viel schmaler als bei einem Smartphone, bei dem Algorithmen nachhelfen müssen, um sie zu erzielen.

Der ISO-Bereich der Kamera geht von ISO 100 bis 51.200. Das ermöglicht zum einen die schnelle Anpassung an wechselnde Lichtverhältnisse und zum anderen Aufnahmen bis weit in die Dämmerung hinein. Der EXPEED 6-Bildprozessor sorgt dabei für brillante Bilder mit beeindruckendem Dynamikumfang, die bis zu den hohen Werten kein Rauschen zeigen.

Bei Aufnahmen in dunklen Umgebungen ist der leistungsstarke integrierte 5-Achsen-Bildstabilisator eine große Hilfe. Er ermöglicht das Fotografieren mit Verschlusszeiten, die bis zu fünf Stufen jenseits der Freihandgrenze liegen. Da die Stabilisierung am Sensor erfolgt (IBIS) wirkt sie mit allen Nikkor-Z-Objektive. Wenn diese über einen eigenen Stabi verfügen, arbeiten beide zusammen. Das gilt natürlich auch für Videoaufnahmen.

Der Hybrid-Autofokus kann mit 273 Messfeldern schnell, präzise und mit sehr hoher Wiederholgenauigkeit scharf stellen. Unabhängig davon, wohin im Bildfeld sich das Motiv bewegt, wird der Fokus sicher nachgeführt. Das gilt auch, wenn man die Serienbildschaltung der Z 5 (4,5 B/Sek. sind möglich) nutzt. Schärfe und Belichtung stimmen für jedes Einzelbild. Ist das Motiv ein Mensch, eine Katze oder ein Hund, kann der Fokus auf ein Auge gelegt werden. Es bleibt dann in der Schärfe, auch wenn sich das Modell von der Kamera teilweise abwendet.

Das robuste und trotzdem leichte Gehäuse aus einer Magnesiumlegierung ist aufwendig gegen Witterungseinflüsse abgedichtet.

Obwohl sie kompakt ist, liegt die Z 5 auch bei langen Sessions gut in der Hand und lässt sich komfortabel handhaben. Der tiefe Griff gibt sicheren Halt und die wichtigsten Bedienelemente sind perfekt platziert.

Zum perfekten Umgang mit einer Kamera gehört auch, dass man immer sieht, was man fotografiert. Dafür bietet die Z 5 einen hochauflösenden elektronischen Sucher mit 3,69 Mio. RGB-Dots und einer Vergrößerung von hervorragenden 0,8x, dazu einen großen Touchscreen-Monitor. Für bequeme Foto- oder Videoaufnahmen mit anderen Bildwinkeln lässt er sich nach oben und unten schwenken. Sein Bild ist auch in hellen Umgebungen gut zu sehen und zu beurteilen.

Auf Reisen sehr praktisch: Man kann die Z 5 über USB aufladen (Kamera aus) oder speisen.

 

Vier Beispiele

Die Ruine der Trimburg nahe Hammelburg einmal aus der Ferne …
Nikkor Z 24-200 mm @ 65 mm | ISO 200 | F7,1 | 1/1000 Sek.
… und einmal aus der Nähe mit den dabei unvermeidlichen stürzenden Linien aufgenommen.
Nikkor Z 24-200 mm @ 24 mm | ISO 200 | F8 | 1/400 Sek.
Die Verästelungen bis hin zu feinen Zweigen bringt das Vollformat-Reisezoom sauber ins Bild.
Nikkor Z 24-200 mm @ 200 mm | ISO 200 | F7,1 | 1/2500 Sek.
In der Früh lädt das feuchte Moos auf der Bank nicht zum Ausruhen ein, aber ein Bild das Ganze auf jeden Fall wert.
Nikkor Z 24-200 mm @ 120 mm | ISO 200 | F8 | 1/200 Sek.

 

Nikon Z fc | Nikon Z 50
Nikkor Z DX 18-140 mm 1:3,5-6,3 VR

Gesamtgewicht rund 760 g

Die Kamera, um die es jetzt geht, ist sozusagen eine Hälfte eines zweieiigen Zwillingspaares mit DX-/APS-C-Sensoren. Hinsichtlich modernster Technik und umfassender Ausstattung sind die Nikon Z 50 und Nikon Z fc (bis auf Kleinigkeiten) identisch – und wenn es um die Abbildungsleistung geht, gesellt sich die Nikon Z 30 noch dazu.

Zwischenbemerkung: Da alle Nikon Z-Modelle das neue große Bajonett aufweisen, das mit der Nikon Z 7 / Z 6 eingeführt wurde, lassen sich Objektive und Gehäuse auch anders kombinieren. Setzt man DX-Objektive an eines der Vollformatmodelle, wird eben nur ein Teil des Sensors genutzt, der dem DX-(APS-C)-Format entspricht. Umgekehrt bringt ein Vollformatobjekiv an einer DX-Kamera einen engeren Bildwinkel (und damit eine scheinbar längere Brennweite).

Bei der Wahl zwischen Nikon Z 50 würde ich mich für die Z fc entscheiden, was aber nicht mit der Abbildungsleistung zu tun, wie einige der Praxisbilder zeigen, die seinerzeit mangels einer Z fc mit einer Z 50 entstanden! 

Ohne der modern designten Z 50 zu nahe treten zu wollen – mir in meinem Alter gefällt die Z fc besser. Das Gehäuse ist wunderbar nostalgisch und erinnert an die Nikon DSLRs der späten 70er und früheren 80er Jahre, etwa die Nikon FM2. Das betrifft beim Design nicht nur die typisch kantige Form. Die Detailverliebtheit geht so weit, dass auch das Sucherdach beledert ist, dass es einen runden Suchereinblick gibt und dass das klassische Nikon-Logo auf dem Pentaprisma prangt.

Das Retrodesign gilt auch für den Umgang mit der Kamera. Die Einstellräder sind wie bei der Nikon FM2 angeordnet und aus massivem Aluminium gearbeitet. Es macht Freude, das zarte Klicken zu hören, wenn ein Rad einrastet. Mit diesen Einstellrädern kann man Belichtungszeit, Belichtungskorrektur und ISO-Empfindlichkeit einstellen, ohne das Kameramenü aufrufen zu müssen. Ältere Fotografinnen und fotografen, die früher eine der heute legendären Nikon-SLRs besaßen, werden sich sofort wieder zu Hause fühlen. Und Jüngere werden sich neu in die Haptik dieser Kamera verlieben.

Hinter dem schon erwähnten runden Okular steckt natürlich kein optischer TTL-Sucher. Die Z fc verfügt über einen hochauflösenden elektronischen Sucher mit 2,35 Mio. RGB-Dots und einer Vergrößerung von 0,68x [@KB]. Er zeigt das Motiv klar mit natürlichen Farben – ebenso der Touchscreen-Monitor, der eine Diagonale von 3“ und eine Auflösung von 1,04 Mio RGB-Dots bietet. Er ist neig- und drehbar gelagert und ermöglicht dadurch Aufnahmen aus jedem gewünschten Winkel. Dreht man den Monitor nach vorn, wechselt die Kamera automatisch in den Selbstporträtmodus. Das ist ideal für private Selfies und professionelles Vloggen.

Das Gehäuse der Z fc besteht aus einer Magnesiumlegierung, die auch bei den professionellen Kameras von Nikon zum Einsatz kommt. Das trägt dazu bei, dass die Z fc sowohl robust als auch leicht ist.

Im Mittelpunkt der Kamera steht der 21-MPix-Sensor-CMOS im DX-Format. Es können standardmäßig Empfindlichkeiten von ISO 100 bis ISO 51200 eingestellt werden, was auch dann Aufnahmen ermöglicht, wenn sehr wenig Umgebungslicht zur Verfügung steht. Zusammen mit dem EXPEED 6-Bildprozessor wird eine jederzeit hervorragende Abbildungsleistung erzielt. Rauschen spielt bis in die hohen Werte hinein keine Rolle.

Der Hybrid-AF mit seinen 209 Fokuspunkten überzeugt bei den unterschiedlichsten Lichtverhältnissen. Er führt die Schärfe präzise nach, wenn man die Serienbildrate von 11 B/Sek. einsetzt, oder mit 30 fps filmt, was auch mit der hohen 4K-Auflösung möglich ist.

Auch mit der Z fc kommt man einem Objektiv auf der Weltreise aus, mit dem Nikkor Z DX 18-140 mm 1:3,5-6,3 VR, das einen Stabilisator mit ins Set bringt. Mit einem Brennweitenbereich von 27-210 mm [@KB] ist auch dieses Zoom sehr vielseitig – und dabei auch sehr leistungsstark.

 

Vier Beispiele

Blick über die fränkische Saale beim Hammelburger Kanu-Anleger. Die Sonne im Bild bringt das DX-Reisezoom nicht durcheinander.
Nikkor Z DX 18-140 mm @ 18 mm | ISO 320 | F9 | 1/1000 Sek. | +0,67 EV
Für so einen Blendenstern muss man den richtigen Blickwinkel finden und eine sehr kleine Blende wählen.
Nikkor Z DX 18-140 mm @ 25 mm | ISO 320 | F25 | 1/250 Sek. | -0,33 EV
So ganz alleine wäre der Ast etwas wenig für ein Bild, aber der Gegensatz der natürlichen Linien mit dem schnurgeraden Strich des Kondensstreifens macht ein Motiv daraus.
Nikkor Z DX 18-140 mm @ 85 mm | ISO 320 | F14 | 1/400 Sek. | -0,33 EV
Ruhe und Entspannung … das vermittelt das grasende Pferd mit der guten Durchzeichnung im Fell.
Nikkor Z DX 18-140 mm @ 140 mm | ISO 320 | F6,3 | 1/1000 Sek. | -0,33 EV

 

Nikon Z 30 / Z 30 Vlogger Kit
Nikkor Z DX 16-50 mm 1:3,5-6,3 VR
Nikkor Z DX 50-250 mm 1:4,5-6,3 VR

Gesamtgewicht rund 950 g

Um es vorwegzunehmen: Die Nikon Z 30 ist ein hervorragender kompakter, handlicher, knubbeliger Fotoapparat mit der Technik einer Z 50 / Z fc – 21-MPix-Sensor, EXPEED 6-Bildprozessor, Belichtungsmessung und -Steuerung, Hybrid-AF mit 209 Messpunkten, schnelle Bildserien, kreative Filter usw. Entsprechend kann sie eingesetzt werden, um Fotos mit hervorragender Bildqualität aufzunehmen.

Aber besonders Vloggerinnen und Vlogger lieben das Konzept dieser Kamera, mit der man einfach und unbeschwert erstklassige Movies in 4K UHD 30p bis zu Zeitrafferfilmen und ruckelfreien Zeitlupen in Full-HD (120p) aufnehmen kann. Die Z 30 nutzt die gesamte Breite ihres großen Sensors, um ein Sichtfeld von ca. 100 % zu bieten. Platz für bis zu 125 Minuten ununterbrochenes Filmmaterial bietet viel Spielraum für lange Takes oder Daueraufnahmen.

Für den guten Stereoton sorgen dabei eingebaute Mikrofone links und rechts des Zubehörschuhs.

Dank der WLAN- und Bluetooth-Verbindung sowie der Nikon-App SnapBridge (die auch mit allen anderen Z-Modellen genutzt werden kann) können Inhalte von überall aus hochgeladen werden.

Das Gehäuse liegt trotz der Kompaktheit gut in der Hand. Der Rückwandmonitor kann in zwei Achsen bewegt werden und macht es so möglich, sich bei der Aufnahme zu sehen. Wer kein Stativ nutzen, sondern die Aufnahmen mit ausgestreckten Arm machen möchte, wird sich über das geringe Gewicht freuen – und über den e-Stabilisator im Gehäuse. 

Auch die beiden Objektive, die mir für die Z 30 gefallen (und, wie gesagt, genauso gut an die Z 50 und Z fx passen) sind stabilisiert.

Das Z DX 16-50 mm VR ist ein hochwertiges „Immerdrauf“, leicht und kompakt und stets einsatzbereit. Damit kommt man sehr weit.

Um die Einsatzmöglichkeiten zu erhöhen, ist das Z DX 50-250 VR die ideale Ergänzung! Beide zusammen decken 24-325 mm [@KB] ab.

Apropos Ergänzung: Im durchdachten Vlogger-Kit sind Windschutz-Puschel für besseren Ton enthalten und die clevere Handgriff-Stativ-Fernsteuerungs-Kombi bietet drei Funktionen in einem. Damit hat man alles zur Hand, was man für faszinierende Filme braucht.

 

Vier Beispiele

Ohne Werbung für ein bestimmtes Möbelhaus machen zu wollen: Blau und Gelb passen als Farbpaar immer.
Nikkor Z DX 16-50 mm @ 22 mm | ISO 500 | F9 | 1/2500 Sek. | -0,33 EV
Früher als “sauer” verschrien gibt es aus den Wingerten rund um Hammelburg heute sehr gute Weine.
Nikkor Z DX 16-50 mm @ 27 mm | ISO 1000 | F11 | 1/2500 Sek.
Die Nikkor DX-Zooms sind leicht und keine Belastung, wenn man mal ein ganzes Stück querfeldein unterwegs ist.
Nikkor Z DX 50-250 mm @ 96 mm | ISO 100 | F6,3 | 1/640 Sek.
Mit einem kleinen AF-Messfeld konnte ich durch den Maschendrahtzaun auf das Auge des Gockels fokussieren.
Nikkor Z DX 50-250 mm @ 125 mm | ISO 400 | F5,6 | 1/200 Sek.

 

 

Text © Herbert Kaspar

Produktbilder © Nikon

Praxisbilder © Herbert Kaspar

 

HINWEIS ZU DEN PRAXISBILDERN

Ein Klick auf eines der Praxisbilder bringt es mit einer Länge von 1800 Pixeln über die lange Seite auf Ihren Bildschirm. Die Bildgröße wurde im aktuellen Adobe Photoshop reduziert.

Die Originalbilder aus der Nikon Z 5 sind 6016 x 4016 Pixel groß.

Die Originalbilder aus der Nikon Z 50 / Z fc und Nikon Z 30 sind 5568 x 3712 Pixel groß.

Beachten Sie bitte, dass die Bildqualität, besonders die Farbwiedergabe, auch von den Einstellungen Ihres Monitors abhängt!

 

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