Etwas mehr als zwei Jahre ist es her, dass Nikon mit der Z 7 und Z 6 in das Segment der spiegellosen Vollformatkamera einstieg. Heute werden die Nachfolger – Z 7II und Z 6II – vorgestellt. Hier ein erster Blick auf die Neuen und die Veränderungen gegenüber den Vorgängermodellen.

Ein Hinweis vorweg: Den Online-Launch-Event für die Nikon Z 7II und Nikon Z 6II können Sie heute (14.10.2020) um 14 Uhr hier verfolgen!

Immer noch steht das neue große Bajonett im Mittelpunkt. Es soll Objektive mit Lichtstärken um 1:0,65 ermöglichen – realisiert wurde das Nikon Nikkor Z 58 mm 1:1,095 S Noct, auf das ich gerade für einen Test warte.

Bei beiden Kameras, die sich ähnlich sehen wie Zwillinge, ist das zentrale Element gleichgeblieben: der Vollformatsensor (FX-Sensor im Nikon Sprachgebrauch) in BSI-Bauweise,

Die Z 7II bietet wieder die sehr hohe Auflösung von von 8256 x 5504 Pixeln (45,7 MPix).

Bei der Z 6II weist der Sensor eine Auflösung von 6048 x 4024 Pixeln (24,5 MPix) auf.

Kleinere Formate lassen sich jeweils im Menü einstellen.

An den Gehäusen aus Magnesium hat sich auf den ersten Blick fast nichts getan. Sie sind immer noch kompakt, geradlinig designt, bieten einen gut geformten Griff,  übersichtlich angeordnete Einstellelemente.

Für Einsätze bei schlechtem Wetter und anderen widrigen Bedingungen sind sie gegen Staub und Feuchtigkeit abgedichtet. 

Der Sucher ist bei beiden Modellen wieder groß (Vergrößerung 0,8x) und bietet eine hohe Auflösung von 3,69 Mio. RGB-Dots (Quad VGA).

Die Rückwand wird von einem 3,2“-Monitor beherrscht, der in einer Achse bewegt werden kann. Er bietet 2,1 Mio RGB-Dots und ist als Touch-Screen ausgeführt.

Einen Statusmonitor findet man wieder auf der rechten Gehäuseschulter, während das Betriebsartenwählrad links vom Sucheraufbau untergebracht ist.

Eine der lang erwarteten Neuerungen in den spiegellosen Systemkameras Z 7 und Z 6 war die Einführung des 5-Achsen-IBIS (Stabilisator am Sensor), den auch die neuen Modelle bieten.

Wenn es um die Belichtungsmessung geht hat man bei beiden Kameras die Wahl zwischen Matrixmessung, mittenbetonter Messung à la Nikon (Messschwerpunkt mit einer Gewichtung von 75 % in einem 12-mm-Kreis in der Mitte des Bildfelds), Integralmessung mit einheitlicher Gewichtung über das gesamte Bildfeld,  Spotmessung auf etwa 1,5 % des Bildfeldes (gekoppelt an das Fokusmessfeld) und lichterbetonter Belichtungsmessung.

Darauf baut dann die Belichtungssteuerung auf, die per Vollautomatik, Programmautomatik mit Shiftfunktion, Blendenautomatik, Zeitautomatik und manueller Zeit/Blenden-Wahl vorgenommen werden kann. Drei Programme kann man selbst konfigurieren.

Während die Z 7II einen Empfindlichkeitsbereich von  ISO 64 bis ISO 25.600 bietet, geht er bei der Z 6II von ISO 100 bis ISO 51200.

Auch bei den Messfeldern für den Hybrid-AF gibt es einen Unterschied. Bei der Z 7II stehen 493 zur Wahl, bei der Z 6II sind es 273 AF-Messfelder.

Für die automatische Scharfstellung stehen die bekannten Modi zur Verfügung: Einzelautofokus (AF-S), kontinuierlicher Autofokus (AF-C), permanenter Autofokus (AF-F, nur im Filmmodus verfügbar) und prädiktive Schärfenachführung. Dazu kommt die manuelle Fokussierung (M), für die man die elektronische Einstellhilfe verwenden kann.

Einige weitere Eckdaten:

  • Bilder im RAW-Format können mit 12 oder 14 Bit Farbtiefe aufgezeichnet werden.
  • RAW-Bilder lassen sich schon in der Kamera entwickeln.
  • Die Bilder können durch Active D-Lighting automatisch optimiert werden.
  • Für die Bildgestaltung steht das Picture Control System mit 8 Grundeinstellungen und 20 kreativen Einstellungen bdereit.
  • Für die Blitzsteuerung wird das bewährte i-TTL-System geboten.

Auch die Z 7II und Z 6II können über die SnapBridge App mit Smart-Geräten verbunden werde. Das macht die kabellose Fernsteuerung und die Übernahme von GPS-Daten vom Smart-Gerät möglich.

Schauen wir nun, was sich bei den neuen Modellen gegenüber den Vorgängern geändert hat.

Ein doppelter EXPEED Bildprozessor bringt die doppelte Leistung und eine schnellere interne Bildverarbeitung, ist dabei aber durch eine intelligente Stromsparschaltung so effizient wie ein Single EXPEED.

Der Pufferspeicher ist nun deutlich größer – wichtig, um schnellere Bildserien mit Anpassung von AF und Belichtung von Bild zu Bild zu gewährleisten:

  • Z 7II Bildserien bis 10 B/Sek. (Z 7 9 B/Sek.)
  • Z 7II Bildserien bis bis zu 73 Aufnahmen im 12bit RAW-Format (Z 7 bis 23)
  • Z 6II Bildserien bis 14 B/Sek. (Z 6 bis 12 B/Sek)
  • Z 6II Bildserien bis bis zu 124 Aufnahmen im 12bit RAW-Format (Z 6 bis 37)

Zur ohnehin guten AF-Ausstattung kommt bei den neuen Modellen nun noch der Modus „Wide-L Feld“, der gerade beim Nachführen der Schärfe auf ein bewegtes Objekt Vorteile hat.

Auch ist das AF-Tracking schneller geworden und der Autofokus erkennt Augen und Gesichter von Menschen und Tieren jetzt auch bei Filmaufnahmen.

In Sachen AF-Lichtempfindlichkeit sind ebenfalls Verbesserungen gegenüber den Vorgängermodellen zu verzeichnen.

  • Z 7II -3 EV bis + 19 EV (Z 7 -2 EV bis 19 EV)
  • Z 6II -4,5 EV bis + 19 EV (Z 6 -3,5 EV bis 19 EV)

Auch Videofilmer können sich über Verbesserungen freuen.

Z 7II / Z 6II 4K UHD 60p, HDR (HLG)-Modus (Z 7 / Z 6 4K UHD 30p)

Aber das ist noch nicht alles.

  • Für Architekturfotografen gibt es eine angepasste Wasserwaage.
  • Hochgeschwindigkeitsaufnahmen sind mit Blitzauslösung möglich.
  • Zeitrafferaufnahmen können nun automatisch generiert und überprüft werden.
  • Pixel mapping (hot Pixel, stuck Pixel) wurde in die Firmware implementiert.

Auch an der Ausstattung der Gehäuse hat sich etwas getan.

Sehr zu loben ist, dass nun zwei Karten-Slots zu Verfügung stehen – einer wie bisher für die schnellen, aber teuren CFexpress/XQD-Karten und ein neuer für SD-Karten!

Und auch an Kleinigkeiten wurde gedacht: Das Haupteinstellrad ist nun griffiger gerändelt.

Außerdem können die Akkus bei den neuen Modellen über den USB-Port in der Kamera geladen werden und es ist möglich, die Kamera über diesen Anschluss mit Strom zu versorgen.

Sollte es einmal knapp werden mit den Energievorräten, lässt sich ein Sparmodus aktivieren.

Für eine Verdoppelung der Energievorräte sorgt der neue Hochformat-Multifunktionshandgriff MB-N11, der einen zweiten Akku aufnimmt.

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Die Neuvorstellung der Nikon Z 7 und Z 6  finden Sie hier, den Test der Z 7 mit Praxisbildern und ISO-Reihe finden Sie hier.

Verfügbarkeit

Nikon Z 7II: voraussichtlich Anfang Dezember 2020

Nikon Z 6II: voraussichtlich Anfang November 2020

 

Preise (UVP)

Nikon Z 7II Gehäuse  … 3.313,31 €

Nikon Z 7II + FTZ Bajonettadapter … 3.459,53 €

Nikon Z 7II Kit Z 24-70 mm 1:4 … 3.898,18 €

Nikon Z 7II Kit Z 24-70 mm 1:4 + FTZ Bajonettadapter … 4.044,40 €

Nikon Z 6II Gehäuse … 2.143,56 €

Nikon Z 6II + FTZ Bajonettadapter … 2.289,78 €

Nikon Z 6II Kit Z 24-70 mm 1:4 …  2.728,44 €

Nikon Z 6II Kit Z 24-70 mm 1:4 + FTZ Bajonettadapter  … 2.874,66 €

Nikon Z 6II Kit Z 24-200 mm 1:4-6,3 VR … 2.923,39 €

Nikon Z 6II Kit Z 24-200 mm 1:4-6,3 VR + FTZ Bajonettadapter … 3.069,61 €

 

Im Zusammenhang mit den Preisen ist noch die Trade-in Aktion zu erwähnen. Um in den Genuss des Trade-In Vorteils von 200 € zu kommen, muss eine gebrauchte und noch funktionsfähige Kamera eines beliebigen Herstellers bei einem teilnehmenden Händler in Zahlung gegeben und dort gleichzeitig eine neue Nikon Z 7II oder Z 6II erworben werden. Der Aktionsvorteil gilt auch direkt bei der Vorbestellung. Der Aktionszeitraum ist begrenzt auf den 14.10.2020 – 10.01.2021 und es können maximal zwei Aktions-Kameras erworben werden. Weitere Informationen, die ausführlichen Teilnahmebedingungen sowie eine Liste der teilnehmenden Händler ist hier zu finden.

 

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