Das Tokina 11-16 mm ist ein Superwinkelzoom, das sich durch seine gute Leistung einen Freundeskreis erobern konnte – aber für manchen eine zu kurze längste Brennweite bzw. einen zu eingeschränkten Zoombereich bot. Das ändert sich nun mit dem brandneuen Tokina AT-X 2,8/11-20 mm Pro DX / AT-X 11-20mm f/2.8 Pro DX, das wir an einer Canon EOS 7D Mark II einem Test ist der Praxis unterziehen konnten.

Typ

Das Tokina AT-X 2,8/11-20 mm Pro DX / AT-X 11-20mm f/2.8 Pro DX ist ein Superweitwinkelzoom, das für Canon- und Nikon-DSLRs mit APS-Sensor angeboten wird. Je nachdem, ob es an Canon- oder Nikon-Kameras eingesetzt wird, entspricht der Brennweitenbereich 18-32 mm oder 17-30 mm [@KB]. Der Bildwinkel liegt bei rund 104° bis 72° über die Diagonale.

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Die Lichtstärke von 1:2,8 bleibt über den gesamten Brennweiten gleich. Als kleinste Blende steht 22 zur Verfügung.

Damit ist das Tokina überall dort zu Hause, wo schon das 11-16 mm eingesetzt wurde, bietet aber ein bisschen mehr „normales Weitwinkel“ und ist daher universeller zu verwenden. Aber natürlich sind es die kurzen Brennweiten / großen Bildwinkel, die den Reiz des Zooms ausmachen. Man kann große Räume ganz in ein Bild zwängen oder Motive im Ganzen aufnehmen, obwohl man keinen großen Abstand einhalten kann. Viel interessanter ist aber das Spiel mit der steilen Perspektive, mit dem stark betonten Vordergrund und der enormen Tiefenwirkung.

Design und äußerer Aufbau

Das Objektiv mit seinem Tubus aus Metall ist weder zierlich noch leicht, liegt aber – bei uns an einer Canon EOS 7D Mark II – gut in der Hand. Es macht einen hochwertigen und soliden Eindruck, ist aber nicht gegen Staub und Spritzwasser geschützt.

Die Canon-Variante, die uns zur Verfügung stand, ist 101 mm lang und ragt an die Kamera angesetzt 95 mm vor die Auflagefläche. Setzt man die lobenswerterweise mitgelieferte Segmentstreulichtblende in das Bajonett an der Frontfassung, wächst die Länge um 39 mm. Bei der Canon EOS 7D Mark II liegt die Vorderkante der Streulichtblende 17 cm vor der Sensorebene und bei der kürzesten Einstellentfernung von 28 cm bleibt nur ein Arbeitsabstand von 11 cm – das kann zu Problemen bei der Ausleuchtung führen, zumal die Streulichtblende einen Durchmesser von 109 mm aufweist. Das Objektiv selbst hat einen größten Durchmesser von 89 mm (ganz vorn), bei den Einstellringen sind es 78 mm.

Das Transportgewicht inkl. Vorder- und Rückdeckel sowie Streulichtblende, die auch verkehrt herum aufgesetzt werden kann, liegt bei 628 g.

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Das Zoom wird von zwei Ringen bestimmt. Der 18 mm breite Fokussierring liegt vorn und ist mit einem vierreihig geriffelten Gummibelag versehen, was ihn griffig macht. Der Ring dient gleichzeitig als AF/MF-Umschalter. Zieht man ihn um rund 5 mm nach hinten, wechselt man automatisch zur manueller Fokussierung. Dann läuft der Ring leicht. Die Entfernung kann man in Feet und Meter in einem kleinen Fenster gut ablesen.

Der dahinter liegende Zoomring ist auf 16 mm Breite mit einer groben Riffelung versehen. Er ist ebenfalls leichtgängig und zeigt die Brennweiten 11, 14, 16, 18 und 20 mm. Eine Drehung von rund 80° reicht, um von 11 mm auf 20 mm zu zoomen. Das macht exaktes Einstellen des Bildausschnitts möglich.

Beim Fokussieren und beim Zoomen bleibt des Länge des Objektivs gleich und die Frontfassung dreht sich nicht. Die Geradführung macht den Einsatz von orientierungsabhängigen Filtern (Polarisationsfiltern, Verlaufsfiltern) einfach. Aber es muss darauf geachtet werden, nur dünne Filter zu verwenden, damit deren Fassung nicht in den großen Bildwinkel ragt.

Innerer Aufbau

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Das Objektiv ist aus 14 Linsen in 12 Gruppen aufgebaut. Zur Optimierung der Abbildungsleistung kommen Linsen mit asphärischen Oberflächen und aus besonderen Gläsern zum Einsatz.

Fokussierung

Die automatische Scharfstellung an der Canon EOS 7D Mark II ist schnell und zuverlässig, wenn man den Suchermodus der Kamera und damit die Phasendetektion nutzt. Im Live-View-Betrieb war die Fokussierung nicht weniger zuverlässig, aber etwas langsamer. Die Scharfstellung ist leise, aber zu hören.

Bei manueller Fokussierung durchfährt man mit einer Drehung um 90° den Einstellbereich von 28 cm bis Unendlich.

Bei Einstellung auf 20 mm Brennweite und 28 cm Entfernung wird ein Bildfeld von rund 21 x 14 cm erfasst.

Abbildungsleistung an einer Canon EOS 7D Mark II

Das Auflösungsvermögen ist bei der interessantesten, der kürzesten Brennweite bei ganz offener Blende in der Mitte hervorragend. Abblenden bringt eine geringe Verbesserung. Bei Blende 16 und 22 ist es dann auf einem guten Level. Anders sieht die Sache am Bildrand aus. Hier ist bei offener Blende (je nach Motiv) mit einem sehr deutlichem Verlust an Auflösung und Kontrast zu rechnen, der schon auf halber Bildhöhe auffällt. Abblenden um eine Stufe bringt schon eine sichtbare Verbesserung. Bei Blende 8 und 11 ist die Leistung dann recht gleichmäßig übers ganze Bildfeld.

Im mittleren Brennweitenbereich wird das Objektiv bei den großen Blenden in der Mitte etwas schwächer als bei kürzester Brennweite, ist dafür aber im ganzen Bildfeld gleichmäßiger, obwohl auch hier in den äußersten Ecken ein etwas weicher Eindruck entsteht. Die Blenden 8 bis 16 sind dann hervorragend bis zu den Rändern.

Die längste Brennweite zeigt in der  Mitte ein sehr leichtes Nachlassen bei ganz offener Blende, aber schon Abblenden um eine Stufe zeigt einen Anstieg auf hervorragende Werte, die bis Blende 16 auf diesem Niveau bleiben und erst bei der kleinsten Blende 22 wieder ein wenig nachlassen. Die Leistung fällt bei den Blenden 4 bis 16 zu den Rändern und Ecken hin nicht sichtbar ab.

Vignettierung ist kaum einmal ein Thema. Bei ganz offener Blende und kurzen Brennweiten können die Ecken anfälliger Motive dunkler wirken.

Eine tonnenförmige Verzeichnung  kann bei den kurzen Brennweiten auffallen, lässt sich aber, wie auch die Randabschattung, bei der Bildbearbeitung sehr gut korrigieren.

Chromatische Aberration ist leider ein Thema. Die typischen Farbsäume an Hell/Dunkel-Kanten tauchen immer wieder an den Bildrändern auf, wenn man ins Bild zoomt, was allerdings keine gute Art ist, Bilder anzuschauen. Besonders die magenta Säume drängen sich immer wieder einmal in der Vordergrund und lassen den Eindruck von Purple Fringing entstehen.

Der unscharfe Hintergrund (Bokeh) ist in Ordnung.

Alles in allem

ist das Tokina AT-X 2,8/11-20 mm Pro DX / AT-X 11-20mm f/2.8 Pro DX kein Überflieger, besonders, wenn man die Bildränder und –ecken bei ganz offener Blende und kurzen Brennweiten anschaut. Allerdings ist ein Superweitwinkelzoom dieser Art nicht für Testaufnahmen gemacht, sondern fürs Fotografieren und hier kommt den Rändern und Ecken bei Blende 2,8 nur selten große Bedeutung zu. Und so kann das neueste Tokina-Objektiv als Gesamtpaket überzeugen. Auch die Verarbeitung und der attraktive Preis tragen ihren Teil zum Gesamtergebnis bei.

 

GUT – SEHR GUT – HERVORRAGEND – HERVORRAGEND PLUS

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Verfügbarkeit

Lieferbar

Preis

729,- € (UVP)

 

Interessiert am Tokina 11-20 mm?

Hier gibt es das Objektiv mit Canon-Anschluss. (Stand 14.4.2015)

Hier gibt es das Objektiv mit Nikon-Anschluss. (Stand 14.4.2015)

 

Text und alle Fotos: © Herbert Kaspar

 

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Praxisbilder (an Canon EOS 7D Mark II)

Hinweis:

Ein Klick auf ein Praxisbild öffnet es in der vollen Größe von 5472 x 3648 Pixel

Es handelt sich immer um JPEGs, die nicht bearbeitet wurden.

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Canon EOS 7D Mark II | 11 mm | ISO 800 | 1:5,7 | 1/41 Sek. | +0,33 EV
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Canon EOS 7D Mark II | 11 mm | ISO 100 | 1:8 | 1/332 Sek. | -0,67EV
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Canon EOS 7D Mark II | 11 mm | ISO 100 | 1:8 | 1/790 Sek. | -0,67 EV
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Canon EOS 7D Mark II | 11 mm | ISO 100 | 1:8 | 1/256 Sek.
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Canon EOS 7D Mark II | 13 mm | ISO 200 | 1:11,3 | 1/197 Sek.
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Canon EOS 7D Mark II | 14 mm | ISO 100 | 1:8 | 1/332 Sek.
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Canon EOS 7D Mark II | 20 mm | ISO 800 | 1:8 | 1/197 Sek.
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Canon EOS 7D Mark II | 20 mm | ISO 100 | 1:2,8 | 1/1579 Sek.
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Canon EOS 7D Mark II | 20 mm | ISO 200 | 1:4 | 1/166 Sek.
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Canon EOS 7D Mark II | 11 mm | ISO 200 | 1:8 | 1/16 Sek.
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Canon EOS 7D Mark II | 20 mm | ISO 200 | 1:8 | 1/395 Sek.
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Canon EOS 7D Mark II | 20 mm | ISO 200 | 1:8 | 1/512 Sek. | +0,33 EV
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Canon EOS 7D Mark II | 17 mm | ISO 200 | 1:8 | 1/664 Sek.
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Canon EOS 7D Mark II | 20 mm | ISO 200 | 1:4 | 1/1024 Sek. | -0,67 EV

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