Es gibt Kameras, auf die warten Fans schon seit Jahren. Dazu gehören zum Beispiel die PEN-F Mark II von OM Digital Systems und die X-Pro 4 von Fujifilm. Und dazu gehörte auch die X-E5 von Fujifilm – bis heute!

Über zwei Jahre nach dem Produktionsende der X-E4 bringt Fujifilm mit der X-E5 ein würdiges und stark erweitertes Nachfolgemodell auf den Markt.

Die spiegellose Systemkamera bleibt der kompakten Form und dem klassischen Design treu (inklusive Drahtauslöseranschluss im Auslöser), bringt aber eine Reihe von technischen Updates gegenüber dem Vorgänger ins Spiel, die sie von den größeren Modellen X-T50 und X-T5 übernimmt.

Zu diesen Updates gehört die Kombination aus rückwärtig beleuchtetem 40-Megapixel-X-Trans CMOS 5 HR-Sensor und leistungsstarkem X-Prozessor 5 – bekannt aus der X-T50 und X-T5. Es handelt sich im einen Sensor im APS-C-Format mit Crop-Faktor 1,5x.

Erstmals verbaut Fujifilm in einer X-E-Kamera auch einen Sensor-Shift-Bildstabilisator, der dank des neuen Gyrosensors bis zu 7 EV in der Bildmitte kompensieren soll (6 EV am Bildrand, nach neuem CIPA-Standard).

Fürs Scharfstellen setzt die X-ED5 auf einen Hybrid-Autofokus mit Deep Learning: Mit bis zu 425 Messfeldern soll die die Kamera zuverlässig nicht nur Gesichter und Augen von Menschen, sondern auch Tiere, Vögel, Autos, Motorräder, Fahrräder, Flugzeuge, Züge, Insekten und Drohnen erkennen – inklusive präzisem Tracking auch bei Bewegung.

Für Tempo soll auch eine starke Serienbildleistung sorgen: Bis zu 20 B/Sek. mit elektronischem Verschluss im Pre-Burst-Modus (mit 1,29-fachem Crop) und bis zu 13 Bilder pro Sekunde in voller Auflösung – oder 8 Bilder/s mit mechanischem Verschluss sollen möglich sein.

Der elektronische Verschluss geht auf der kurzen Seite bis zur 1/180.000 Sek., der mechanische bis zur 1/4000 Sek.

Auch bei der Bedienung gibt es clevere Lösungen: Ein für die GFX100RF entwickelter Funktionshebel an der Vorderseite erlaubt den schnellen Zugriff auf fünf individuelle Einstellungen.

Zudem zeigt ein Sichtfenster auf der Oberseite die aktive Filmsimulation an. Gewählt wird mit einem speziellen Einstellrad – damit folgt auch die X-E5 dem neuen Trend, besondere Einstellungen direkt wählen zu können.

Sechs Simulationen, darunter auch Classic Chrome und Reala Ace, erreicht man direkt über das Rad. Über die Einstellung „C“ kann man unter allen 20 Vorgaben wählen, die von Fujifilm kommen. Dazu kann man drei frei konfigurierbare Simulationen über die FS-Einstellungen speichern. Jedes der Rezepte lässt sich feintunen … es sollte für jede und jeden etwas dabei sein.

Dass echte Einstellräder für Verschlusszeiten und Korrekturfaktoren vorhanden ist, ist typisch. Mit dem passenden Objektiv kommt dann noch ein Blendenring zu.

Zwei weitere Einstellräder runden die Ausstattung ab. Durch Druck kann man jeweils zwischen zwei Einstellebenen wechseln.

Der elektronische Sucher bietet mit 2,36 Mio. RGB-Dots eine hohe Auflösung und die Vergrößerung von 0,62x [@KB] ist nicht berauschend, aber ordentlich. Das entspricht der X-T50.

Für die Sucheranzeigen verwendet Fujifilm in der Pressemitteilung den Begriff „retro-minimalistischer Classic-Display-­Modus“ und meint damit, dass sich die Anzeige wie früher bei Film-Kameras auf das Wesentliche beschränkt. Dazu kommt die Surround-View-Funktion: Sie zeigt den Bereich außerhalb des Aufnahmefelds je nach Bildformat durch halbtransparente Flächen oder Linien.

Der Touchscreen lässt sich zwar nicht nur Seite schwenken und drehen, ist aber neigbar und lässt sich auch um 90° nach oben klappen, dass Selfies oder Influencer-Videos problemlos möglich sind. Mit einer Diagonale von 3“ ist er so groß wie bei der X-T50, hat aber mit 1,04 Mio. RGB-Dots eine deutlich geringere Auflösung.

Videos zeichnet die X-E5 in 6,2K mit 30 fps, 4K mit 60 fps oder Full-HD mit bis zu 240 fps auf – stabilisiert, mit Autofokus und vollem Funktionsumfang.

Das hochwertig verarbeitete Gehäuse wirkt dank CNC-gefräster Oberseite aus Aluminium und eloxierter Oberfläche besonders edel, bleibt aber erfreulich kompakt. Es ist sogar minimal kleiner als die Fujifilm X100VI.

Schade: Dichtungen gegen Staub und Spritzwasser fehlen.

Auch schade: Akku und Speicherkarte (SDHC, SDXC, UHS I, UHSII) teilen sich ein Fach im Boden und der Akku muss in der Kamera geladen werden, wozu ein USB-C-Anschluss vorhanden ist. Weitere Anschlüsse sind Micro-HDMI und Mikrofon/Kabelfernauslöser.

Es stehen zwei Farbvarianten zur Wahl: Silber oder Schwarz, beide mit klassischer Gummierung in Lederoptik.

Verfügbarkeit

Voraussichtlich an August 2025

Preis (UVP)

Gehäuse …… 1549,- €
Set mit Fujifilm XF 23mm F2,8 R WR …… 1799,- €