Noch bis 9. Juni 2024 zeigt das Ernst Leitz Museum in einer Ausstellung das Werk des Magnum-Fotografen Werner Bischof (1916–1954) in seiner ganzen Breite.

Trotz seines frühen Todes durch einen Autounfall in den Anden mit nur 38 Jahren zählt Werner Bischof noch heute mit seiner gestalterischen Präzision und emotional ansprechenden Bildästhetik zu den wichtigsten Schweizer Fotografen des 20. Jahrhunderts.

Nach dem Diplomabschluss an der Kunstgewerbeschule Zürich entstanden in seinem Atelier für „Foto-Grafik“ Aufnahmen für Mode, Werbung und Ausstellungsdesign.

Sitzender Frauenakt. Zürich, Schweiz 1942
© Werner Bischof Estate/Magnum Photos

Ab 1945 führten ihn Reportagereisen zunächst durch Süddeutschland, Frankreich und die Niederlande. Im Auftrag der humanitären Organisation Schweizer Spende berichtete er über das zerstörte Europa und die Hilfe für die Kriegsopfer.

Spätestens mit dem Eintritt in die damals noch junge Bildagentur Magnum Photos war er fast ständig unterwegs. Er reiste durch Osteuropa, gefolgt von Indien, Japan, Korea, Hongkong, Indochina und schließlich nach Nord- und Südamerika.

Ankunft des Kaisers. Hiroshima, Japan 1951
© Werner Bischof Estate/Magnum Photos
Im Süden der USA. 1954
© Werner Bischof Estate/Magnum Photos

Der Rastlosigkeit versuchte Bischof durch längerfristige Projekte entgegenzuwirken, die er dann bevorzugt in großen Serien oder Bildbänden veröffentlichen wollte. Seine letzte Reise durch Südamerika war ebenfalls bestimmt von beiden Aufgaben: einerseits gut verkäufliche Agenturbilder zu liefern und andererseits allgemeingültigere Motive zu finden, die mehr über die Welt aussagten, als es einzelne Magazinaufnahmen leisten konnten. Die rasante Karriere Bischofs brach jäh ab: Am 16. Mai 1954 stürzte der Firmenwagen der Northern Mining Company in den peruanischen Anden in eine Schlucht. Der peruanische Fahrer, ein befreundeter Schweizer Geologe, und der Fotograf starben bei diesem Unfall.

(Auszüge aus der Pressemitteilung)