In der zweiten August-Hälfte verbrachte ich zwei Wochen in Blåvand im südwestlichen Dänemark und nutzte die Zeit, um das “Dream Team” von Tamron – 17-35 mm F2.8-4 und 35-150 mm F2.8-4 – in aller Ruhe auszuprobieren.

Hinweis: Durch Anklicken lassen sich alle Bilder größer darstellen!

Das Haus, in dem wir zwei Wochen Sommerferien machen, steht in Blåvand  – also entstehen die meisten meiner Bilder mit dem Tamron Dream-Team und den beiden Canon EOS Modellen in dem dänischen Urlaubsort.

 

Aber auch in der näheren und weiteren Umgebung gibt es Sehenswertes. Esbjerg, Henne Strand, Ho, Hvide Sande, Ribe, Varde oder Vejers Strand sind in rund 15 Minuten bis 75 Minuten (one way) mit dem Auto bei angenehmen Geschwindigkeiten zwischen 70 und 90 Kilometern pro Stunde (an die sich verblüffender Weise fast alle Fahrer halten!) bequem zu erreichen. Und vor Ort gibt es keine Parkplatz-Probleme – Parken ist kostenlos, manchmal für eine oder zwei Stunden (mit Parkscheibe), manchmal auch unbegrenzt.

Genug Möglichkeiten also, Motive zu suchen und zu finden und mit dem Tamron Dream Team abzulichten.

Das Tamron 17-35 mm F2.8-4 Di OSD und das Tamron 35-150 mm F2.8-4 Di VC OSD decken an der Canon EOS 5D Mark IV und EOS RP genau den angegebenen Brennweitenbereich ab – ohne Berücksichtigung irgendeines Crop-Faktors.

Der Leuchtturm von Blåvand an der westlichsten Ecke Dänemarks – einmal mit recht wenigen Menschen auf dem Weg. Die kleine Wolke über dem Mast rechts war tatsächlich genau dort!
Tamron 17-35 mm F2.8-4 Di OSD @ 17 mm | ISO 100 | F8 | 1/250 Sek. | Canon EOS RP
Eingezoomt auf 35 mm.
Tamron 35-150 mm F2.8-4 Di VC OSD @ 35 mm | ISO 100 | F8 |  1/250 Sek. | Canon EOS RP
Und hier mit 150 mm Brennweite. Die drei Bilder zeigen, welchen Brennweitenbereich die beiden Tamron Zooms an Vollformat abdecken.
Tamron 35-150 mm F2.8-4 Di VC OSD @ 150 mm | ISO 100 | F8 | 1/250 Sek. | Canon EOS RP

Als Di-Typen sind die beiden Tamron Zooms Vollformat-Objektive für Spiegelreflexkameras. (Di II steht bei Tamron für Objektive, die für DSLR-Kameras mit APS-Sensor gerechnet sind und Di III für Objektive für spiegellose-Systemkameras, unter denen aber noch keine für das Canon EOS R-System zu finden sind.)

Beide Zooms kann ich also direkt an die EOS 5D Mark IV ansetzen. Für den Einsatz an der EOS RP habe ich den Adapter EF EOS R im Gepäck. Er vergrößert die 20 mm Schnittweite der EOS RP auf die 44 mm der EOS DSLR-Kameras, die dem Spiegelkasten geschuldet sind. Und schon passt alles zusammen.

Daraus ergibt sich , wenn ich möchte, die Möglichkeit, mit zwei Kameras loszuziehen und ohne Objektivwechsel die passende Brennweite zwischen Superweitwinkel und mittlerem Tele aussuchen zu können.

Die Brennweitenmarkierungen auf den Zoomringen der beiden Objektive (17 – 20 – 24 – 28 – 35 und 35 – 50 – 85 – 105 – 135 – 150) stehen für 10 klassische Festbrennweiten, die durch die Zooms ersetzt werden.

Bei der Auswertung der Bilder stelle ich dann fest, dass ich die Eck-Brennweiten 17 mm und 150 mm sehr oft genutzt habe … aber auch mit 35 mm Brennweite sind sehr viele Bilder entstanden.

(Zu all den Brennweiten und Bildwinkeln dazwischen dann mehr in der dritten Folge unserer kleinen Serie.)

Solche Wolken sind immer wieder ein faszinierendes Schauspiel – im Gegenlicht am späten Nachmittag …
Tamron 17-35 mm F2.8-4 Di OSD @ 17 mm | ISO 200 | F8 | 1/250 Sek. | Canon EOS RP

Die Brennweite 17 mm ist mit einem diagonalen Bildwinkel von 104° verbunden. Entsprechend wähle ich immer, wenn ich von einem bestimmten Standort aus möglichst viel ins Bild holen will, die kürzeste Brennweite des 17-35 mm. Das ist zum Beispiel am besuchenswerten Strand von Blåvand der Fall, über dem immer wieder faszinierende Wolkenformationen zu sehen sind.

… oder im Auflicht am frühen Abend. Die Brandung und ihre Spuren im Sand füllen den Vordergrund der Superweitwinkel-Aufnahmen.
Tamron 17-35 mm F2.8-4 Di OSD @ 17 mm | ISO 100 | F4 | 1/80 Sek. | Canon EOS RP

Bei solchen Bildern gehört die Aufmerksamkeit nicht nur den Wolken, sondern auch dem Horizont und dem Vordergrund. Der Horizont wird nach unten verlegt, um dem Spektakel am Himmel Raum zu lassen.

Der weite Strand ist zum Spazierengehen wie geschaffen – und ein bisschen anspruchsvoll, wenn es ums Fotografieren geht. Nur Sand, Sand und noch mehr Sand wirkt im Bild nicht so toll, wie vor Ort, zumal im Foto die Geräuschkulisse der Brandung, das Gefühl des Windes auf der Haut und der Geruch der Seeluft fehlen.

Also muss man etwas suchen, das den Vordergrund füllt, etwa die Brandung und ihre Spuren im Sachen.

Zudem bietet der Strand mit den alten, im Sand versinkenden Bunkern aus dem 2. Weltkrieg viele Möglichkeiten, den Vordergrund zu füllen.

Es müssen nicht unbedingt dramatische Wolkenstimmungen sein. Auch ganz normale weiße Quellwolken sind schön – und besser als ein einfarbig blauer Himmel. Hier dient ein alter Bunker als Vordergrund, um die weite Sandfläche zu überdecken. Die kleine Blende führt zu einer großen Schärfenzone.
Tamron 17-35 mm F2.8-4 Di OSD @ 17 mm | ISO 200 | F11 | 1/400 Sek. | Canon EOS RP

Hier kommt dann auch die steile Perspektive zum Tragen. Der wuchtige Bunker im Vordergrund macht die Tiefe des Strandes im Bild deutlich.

Aber natürlich spielt die kürzeste Brennweite des Tamron 17-35 mm F2.8-4 nicht nur in der Landschaft eine wichtige Rolle.

Spielerei mit der steilen Perspektive in Ribe, der besuchenswerten ältesten Stadt Dänemarks (wo man mit Blick auf den “Hafen” leckere belgische Waffeln mit Softeis und Erdbeersauce genießen kann).
Tamron 17-35 mm F2.8-4 Di OSD @ 17 mm | ISO 100 | F8 | 1/320 Sek. | +0,33 EV | Canon EOS RP
Etwas näher an Blåvand: Esbjerg, wo man z. B. ein Quartett weißer Riesen bestaunen und fotografieren kann … besser: fotografieren könnte, wenn nicht ständig Selfie-Knipser im Weg wären.
Tamron 17-35 mm F2.8-4 Di OSD @ 17 mm | ISO 100 | F5,6 | 1/1250 Sek. | +0,33EV | Canon EOS RP

Auch in den Gassen vor Ribe hat sie ihre Einsätze, und die weißen Kolosse vor Esbjerg kommen mit 17 mm Brennweite eindrucksvoll ins Bild. Allerdings ist es hier mit 104° Bildwinkel so gut wie unmöglich, keinen der selbstverliebten Smartphone-Selfie-Knipser ins Bild zu bringen. Leise vor mich hin grummelnd (ich bin, so weit es geht, höflich) beschränke ich mich mal auf drei der vier Riesen, schneide mal hier und da Teile der Statuen ab … (Da es helllichter Tag ist, funktioniert der Trick mit langer Verschlusszeit und verwischten Menschen leider nicht.)

150 mm Brennweite (Bildwinkel 16°) – das andere Extrem im Brennweitenangebot, das mir in Blåvand zur Verfügung steht.

Welche Motive bieten sich für die Endbrennweite des Tamron 35-150 mm F2.8-4 an? Im Grund genommen alle.

Auf dem Weg zum Strand bei Ho, nicht weit von Blåvand, waren einige Pferde auf der Koppel und eines war recht neugierig.
Tamron 35-150 mm F2.8-4 Di VC OSD @ 150 mm | ISO 100 | F8 | 1/250 Sek. | Canon EOS 5D Mark IV
Auf dem Weg nach Hvide Sande passiert man einen Bodden, wo einige kleine Fischerboote liegen. Mit der längsten Brennweite im Angebot lassen sich Details aus dem großen Ganzen herausheben.
Tamron 35-150 mm F2.8-4 Di VC OSD @ 150 mm | ISO 100 | F11 | 1/200 Sek. | Canon EOS 5D Mark IV
Obwohl 150 mm “nur” eine kurze/mittlere Telebrennweite sind, kann man die verdichtende Wirkung (fälschlich “Teleperspektive”) schon sehr gut nutzen. Der Leuchtturm ist rund 2,4 km entfernt!
Tamron 35-150 mm F2.8-4 Di VC OSD @ 150 mm | ISO 100 | F16 | 1/30 Sek. | +0,33 EV | Canon EOS 5D Mark IV
150 mm Brennweite und ganz offene Blende (F4) machen es möglich, den Hintergrund in die Unschärfe zu schubsen, auch wenn er gar nicht weit entfernt ist.
Tamron 35-150 mm F2.8-4 Di VC OSD @ 150 mm | ISO 100 | F4 | 1/200 Sek. | +0,67 EV | Canon EOS RP

Ich hole Motive heran, konzentriere das Bild auf ein Detail, stelle Motivteile frei, verdichte Motive … und fotografiere den Sonnenuntergang.

Nicht schon wieder Sonnenuntergang, denkt jetzt vielleicht eine Leserin oder ein Leser. Doch Sonnenuntergang! Unbedingt Sonnenuntergang!

Am Leuchtturm am Ende des Fyrvey in Blåvand versammeln sich abends die Menschen um zu sehen, wie die Sonne hinter dem Horizont versinkt. (Natürlich versinkt die Sonne nicht, sondern man beobachtet, wie sich die Erde darunter nach Osten dreht … aber so pingelig wollen wir hier nicht sein.)

Etliche der Sonnenuntergangsbeobachter bringen eine Decke mit, eine Flasche Rotwein oder Sekt, manche alles für ein Picknick, und warten, bis der Himmel über dem Horizont orange rot zu glühen beginnt.

Ohne Worte.
Tamron 35-150 mm F2.8-4 Di VC OSD @ 150 mm | ISO 100 | F8 | 1/1600 Sek. | -0,67 EV | Canon EOS 5D Mark IV

Ich habe keine Decke dabei, sondern mein Tiltall TC-284. Die Spikes sind herausgedreht und finden sicheren Halt im Sand. Auf dem Stativ sitzt die EOS 5D Mark IV mit dem 35-150 mm, eingestellt auf 150 mm. Ich richte das Objektiv auf den Punkt, wo die Sonne untergehen wird, mache immer wieder eine Aufnahme damit – und immer wieder dazwischen mit der EOS RP und dem 17-35 mm mit wechselnden Brennweiten.

Gut – jetzt hätte ich gern das Tamron SP 5-6,3/150-600 mm dabei, um den Sonnenball größer ins Bild zu bekommen, aber bin nicht bei „Wünsch dir was“, sondern bei „So isses“  (Sorry, aber die Sprüche mussten einfach mal sein.)

Etliche der Bilder mit 17-35 mm entstehen auch hier mit 35 mm Brennweite, wie ich generell eine ganze Reihe von Aufnahmen in Blåvand und bei unseren Ausflügen mit 35 mm mache – mal mit der längsten Brennweite des Tamron 17-35 mm, mal mit der kürzesten Brennweite des Tamron 35-150 mm.

Auch am frühen Morgen ist der Strand von Blåvand einen Besuch und einige Aufnahmen wert.
Tamron 35-150 mm F2.8-4 Di VC OSD @ 35 mm | ISO 400 | F16 | 1/80 Sek. | +1EV | Canon EOS RP

Das hängt damit zusammen, dass ich immer wieder gern mit einem Standardobjektiv fotografiere und dann lieber mit 35 mm Brennweite [@KB] als mit 50 mm Brennweite [@KB].

Der Bildwinkel von 63° entspricht für mich eher dem normalen Sehen mit zwei Augen, als der Bildwinkel von 46° beim 50-mm-Standardobjektiv.

Die Abbildungscharakteristik ist angenehm unaufgeregt – aber wenn man es drauf anlegt, bekommt man doch eine etwas steilere Perspektive ins Bild. Dazu passt, dass man sowohl mit dem Superweitwinkel-, wie auch mit dem Tele-Zoom nah ans Motiv herangehen und nahe Motivteile hervorheben kann.

Blick nach oben auf einer Kreuzung in der Fußgängerzone von Esbjerg. Der schwenkbare Monitor der Canon EOS RP verhinderte die “Genickstarre”.
Tamron 35-150 mm F2.8-4 Di VC OSD @ 35 mm | ISO 100 | F4 | 1/1600 Sek. | +0,67 EV | Canon EOS RP
In der Nähe von Henne Strand liegt der Filsø, einer der größten Seen Dänemarks, wo man über einen ovalen Steg trockenen Fußes in den Schilfgürtel gehen kann. Zu dieser “Elipse” gehört ein Bau mit dem sehenswerten “Loch im Dach”.
Tamron 35-150 mm F2.8-4 Di VC OSD @ 35 mm | ISO 100 | F8 | 1/200 Sek. | Canon EOS 5D Mark IV
Eine Gasse wie diese hier in Ribe lässt sich auch gut aus Bodennähe mit 17 mm Brennweite aufnehmen – aber ich wollte dieses Mal auf den übersteigerten Tiefeneffekt verzichten und entschied mich für 35 mm Brennweite.
Tamron 17-35 mm F2.8-4 Di OSD @ 35 mm | ISO 100 | f5,6 | 1/320 Sek. | +0,33 EV | Canon EOS RP
Kleines Stillleben in einer schmalen Gase in Ribe.
Tamron 17-35 mm F2.8-4 Di OSD @ 35 mm | ISO 100 | F8 | 1/200 Sek. | +0,33 EV | Canon EOS RP
Softeis können die Dänen … und im Café Tropic in Vejers Strand sind dann sogar noch die leeren Becher ein Motiv.
Tamron 17-35 mm F2.8-4 Di OSD @ 35 mm | ISO 400 | F4 | 1/1250 Sek. | +0,33 EV | Canon EOS RP
Abends ist es in Blåvand doch, sagen wir: sehr ruhig. Kein Problem, mein Stativ mitten auf die Straße stellen (geringste Höhe), die Kamera ausrichten und einige Bilder zu machen.
Tamron 17-35 mm F2.8-4 Di OSD @ 35 mm | ISO 1600 | F8 | 1/3 Sek. | Canon EOS 5D Mark IV

 

Text und alle Bilder (c) Herbert Kaspar

Fortsetzung folgt

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