Als der 4K Videomodus in der Lumix DMC-GH4 erstmals in einer Fotokamera präsentiert wurde, winkten viele Fotografen ab: Passt für Filmer, nicht für uns. Dass 4K für Filmer passt, ist auf jeden Fall richtig. Dass 4K nicht für Fotografen passt, ist dagegen falsch. Das zeigt ein Blick auf die Panasonic Lumix-Modelle, die die 4K-Fotofunktion bieten.

Die Anfänge

Schon sehr früh konnte man mit Digitalkameras nicht nur fotografieren, sondern auch filmen. Die Filmbilder waren nicht groß – oft waren es nur 320 x 240 Pixel – und die Aufzeichnungsdauer war sehr begrenzt – oft waren es nur eine oder zwei Minuten. Aber man konnte zwischendurch schnell mal Bewegung als Bewegung festhalten, egal ob die ersten wackeligen Schritte eines Kindes oder die Brandung beim Urlaub am Meer.

pan_4k_1_lc5
Eine der ersten beiden Kameras, mit denen Panasonic begann, sich als Hersteller von Digitalkameras zu etablieren. Man konnte mit der Lumix LC5 auch Filmen – im halben VGA-Format.

 

Auch die ersten Kompaktkameras von Panasonic, die Lumix DMC-F7 und die Lumix DMC-LC5 waren entsprechend ausgestattet, als sie 2001 auf den Markt kamen.

Mit der steigenden Auflösung der Sensoren wurden nebenbei auch die Filmbilder größer – die Panasonic LX2 aus dem Jahr 2006 hatte eine Fotoauflösung von 10 MPix und konnte Filme bereits im HD-Format (1280 x 720 Pixel, 15 fps) aufzeichnen.

Panasonic bringt Full-HD

Wirklich interessant wurden Fotokameras für die Filmer mit der Einführung der Panasonic Lumix DMC-GH1, der zweiten spiegellosen Systemkamera überhaupt, die nicht nur 12-MPix-Fotos, sondern auch Filme in Full-HD-Auflösung (1920 x 1080 Pixel) aufnehmen konnte.

pan_4k_1_gh1
Die Panasonic Lumix GH-1 brachte Full HD ins Spiel.

Vielen Filmern, darunter viele Profis, gefiel das, denn der FourThirds-Sensor der GH1 – deutlich größer als die Sensoren in Camcordern – eröffnete den Filmern die Möglichkeit, effektiv mit einer schmalen Schärfenzone zu spielen. Und das zu einem günstigen Preis.

Auch die Nachfolgemodelle GH2 und GH3 konnten neben 16-MPix-Fotos natürlich auch Full-HD-Movies aufnehmen (und zusätzlich auch HD mit 1080 x 720 Pixeln und VGA mit 640 x 480 Pixeln, was ja für manche Internet-Auftritte immer noch reicht).

Panasonic bringt 4K

Der nächste große Schritt erfolgt dann mit der Lumix DMC-GH4, die im Februar 2014 präsentiert wird – als erste Kamera, die zusätzlich zum Fotografieren das Filmen in 4K-Auflösung bietet (fotografiert wird mit 16 MPix). Sie holt damit Filmtechnik aus den großen Studios in eine kompakte Fotokamera, die ins umfassende mFT-System eingebunden ist und zudem nur einen Bruchteil dessen kostet, was für eine 4K-Videokamera zu berappen ist.

pan_4k_1_gh4_a
Die Panasonic Lumix GH4 ist die erste Fotokamera mit 4K-Videoauflösung. Um diese Möglichkeit optimal nutzen zu können, …

 

pan_4k_1_gh4_b
… wird parallel das Video-Interface DMW-YAGHE vorgestellt, mit dem die GH4 in die professionelle 4K-Postproduction eingebunden werden kann.

Deswegen, aber auch, weil mit externem Recorder, Mikrophonen und Zubehör ein professionelles Umfeld geschaffen wird, horchen natürlich zunächst alle Filmer auf, als die GH4 auf den Markt kommt – aber auch viele Fotografen sehen die Vorteile und Möglichkeiten, die für sie im 4K-Format stecken.

4x größer als Full-HD

pan_4k_1_bsp_vga_halb
Am Anfang freute man sich über die Möglichkeit, mit dem halben VGA-Format von 320 x 240 Pixeln kurze Filmchen aufnehmen zu können. Die schwarze Fläche steht für 4K.
pan_4k_1_bsp_full_hd
Full HD ist schon sehr viel größer, aber deutlich kleiner als 4K (schwarze Fläche).
pan_4k_1_bsp_4k
4K ist vier Mal größer als Full HD. Jedes Einzelbild entspricht einem 8-MPix-Foto – und damit kann man sehr viel anfangen!

Der Reihe nach. Im Full-HD-Format sind die Filmbilder 1920 x 1080 groß. Die 4K-Auflösung verdoppelt die Pixelzahl in der Breite und in der Höhe auf 3840 x 2160 Pixel und aus der 2-MPix-Auflösung bei Full-HD werden satte 8 MPix bei 4K.

Nur mal so zur Erinnerung: Die erste Systemkamera von Panasonic, die elegante DSLR Lumix DMC-L1 von Anfang 2006, bot 7 MPix und man konnte mit ihr hervorragende Fotos machen.

Das heißt: Die 8 MPix großen Einzelbilder eines 4K-Movies sind auch als Fotos interessant. Man kann sie bei einer Druckauflösung von 300 ppi, wie sie etwa für Bilder in der d-pixx zugrunde gelegt werden, mindestens A4 groß drucken, mit dem Tintenstrahldrucker oder in einem Fotobuch kommt man gut auf A3 und Poster oder Leinwandprints für die Wand können noch deutlich größer ausfallen. (Das hat dann

Und genau das ist der Vorteil, den die Lumix GH4 den Fotografen zum ersten Mal bringt – man kann aus einem 4K-Movie 8 MPix große Bilder ausschneiden und so verwenden, wie man 8 MPix große Fotos eben verwendet.

Inzwischen ist 4K aber noch ein ganzes Stück vielseitiger geworden – 4K Foto heißt die ausgeklügelte Funktion bei Panasonic, die wir in den nächsten Folge unserer Miniserie anfangen näher kennenzulernen.

 

Text, Aufmacherbild und Beispielfotos (c) Herbert Kaspar

Produktfotos (c) Panasonic

 

Weiterführende Links

Panasonic 4K Foto – Teil 2 – Pre Burst

Panasonic 4K Foto – Teil 3 – Post Focus und Focus Stacking