Heute wurde die neue Olympus OM-D E-M10 Mark II vorgestellt – von der schon im Vorfeld Bilder und erste Daten im Internet aufgetaucht waren. Wir berichteten. Obwohl es natürlich einige Neuerungen gegenüber dem Vorgängermodell zu vermelden gibt, ist ein wesentliches Ausstattungsdetail gleich geblieben: Die E-M10 Mark II ist mit einem 16-MPix-Sensor ausgestattet.

Auch das fünfte OM-D-Modell folgt dem Retrodesign, das Olympus mit der OM-D E-M5 und natürlich vorher schon mit den PEN-Modellen erfolgreich für sich entdeckt hat.

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Die E-M10 Mark II bietet ein Metallgehäuse (Magnesiumlegierung), das an die OM-Modelle der 70er und 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts erinnert – um so mehr, als der Hauptschalter wie bei den Oldies oben links neben dem Sucheraufbau zu finden ist. Dafür wanderte das Betriebsartenwählrad nun auf die rechte Schulter. Wie schon bei der E-M10 verzichtet Olympus hier auf den Staub- und Spritzwasserschutz, den die OM-D EM-5 Mark II und OM-D EM-1 zu bieten haben.

Gegenüber der E-M10 wurde der Griff nur wenig verändert. Für Fotografen mit großen Händen und/oder für die Kombination mit langen Objektiven kann das Gehäuse mit Hilfe des Griffs ECG-3 vergrößert werden.

Unter dem Sucherdach steckt ein elektronischer Sucher mit einem OLED-Bildschirm gegenüber dem LCD-Display der E-M10. Die Auflösung liegt bei 2,36 Mio Dots (gegenüber 1,44 Mio), was knackscharfe Bilder verspricht. Wie bei EVFs üblich wird eine Bildfeldabdeckung von 100% erreicht. Die Suchervergrößerung beträgt 0,615x [@KB] – ein guter Wert, aber die großen OM-Ds sind doch ein ganzes Stück besser, Alle Einstellungen von der Belichtungskorrektur bis zur Wirkung der 14 Art-Filter und 9 Effekteinstellungen sind hier sofort zu sehen. Dadurch ist es möglich, gegebenenfalls noch vor der Aufnahme Änderungen vorzunehmen.

Auch die E-M10 Mark II bietet nun den den Fünf-Achsen-Bildstabilisator, der unabhängig vom angesetzten Objektiv wirksam wird, also z. B. auch beim Einsatz alter MF-Objektive per Adapter. Bis zu vier Verschlusszeitenstufen sollen gegenüber der “Freihandgrenze” herausgeholt werden. Das werden wir in einem Praxistest überprüfen.

Im Praxistest wird dann auch die neue Focus-Bracketing-Funktion zeigen müssen, was sie drauf hat. Dabei macht die Kamera Reihenaufnahmen mit unterschiedlichen Schärfenebenen. Die Bilder einer Serie können dann per Fokus-Stacking zu einer Aufnahme mit durchgehender Schärfe von vorn bis hinten zusammengeführt werden. Ob man Einzelbilder extrahieren kann, um die Schärfenebene nach der Aufnahme festzulegen, kann ich im Moment nicht sagen – ich reiche die Information nach, sobald ich sie habe.

Mit Focus-Bracketing wird die umfassende Ausstattung mit Reihenfunktionen erweitert. Belichtungs-, Weißabgleichs-, Empfindichkeits- und ISO-Reihen stehen natürlich nach wie vor zur Verfügung.

Für Videofans interessant sind die 4K-Funktion für Zeitrafferaufnahmen. Normale 4K-Aufnahmen sind allerdings nicht möglich! Statt dessen kann Full-HD nun mit maximal 60p genutzt werden. Dazu kommt die Möglichkeit, kurze Movieclips in der Kamera zu editieren.

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Fotos, Videos und natürlich auch die Menüs werden nicht nur im elektronischen Sucher, sondern auch auf dem neigbaren Touchscreen angezeigt. Der bietet eine Diagonale von 3″ und eine Auflösung von 1,037 Mio. Dots. Das ist im normalen Bereich.

Interessant ist hier, dass man den Fokuspunkt auf dem Monitor festlegen kann, während man die Kamera im Suchermodus verwendet und am Auge hat. Das hat schon bei Panasonic gut gefallen.

Je nach Betriebsart stehen 81 AF-Messfelder zu Verfügung oder man kann das Messfeld manuell an eine von 800 Positionen schieben.

Im Gegensatz zu den anderen OM-D-Modellen hat die E-M10 Mark II einen eingebauten Blitz unter dem Sucherdach, der mit LZ 8,2 (ISO 200, m) zwar kein Lichtriese ist, es aber unnötig macht, einen kleinen Aufsteckblitz dabei zu haben, um Schatten aufhellen zu können.

Weiteres:

  • Der Empfindlichkeitsbereich geht bis ISO 25.600.
  • Die Keystone-Korrektur beseitigt stürzende Linien schon bei der Aufnahme.
  • Mit dem elektronischen Verschluss steht eine kürzeste Verschlusszeit von 1/16.000 Sek. zur Verfügung.
  • Die Bulb-Funktion erweitert den Verschlusszeitenbereich bis 30 Min.
  • Dank der Live-Composite-Funktion sind effektvolle Langzeitbelichtungen möglich, bei denen die Basisaufnahme immer nur durch neue, helle Motivteile ergänzt wird.
  • Die maximale Serienbildgeschwindigkeit wurde von 8 B/Sek. auf 8,5 B/Sek. gesteigert und es können nun 22 RAW-Aufnahmen statt 20 RAW-Aufnahmen in einer Serie gemacht werden (eine schnelle Speicherkarte vorausgesetzt).
  • WiFi ist on board und die Fernsteuerung der Kamera ist möglich.

Preise

Gehäuse: 599,- € / 799,- CHF

Gehäuse plus 3,5-5,6/14-42 mm EZ Pancake: 799,- € / 999,- CHF

Gehäuse plus 4-5,6/14-150 mm II: 999,- € / 1.299 CHF

alle Preise sind unverbindliche Preisempfehlungen

Verfügbarkeit

ab Mitte September