Rund zwei Jahre nach der OM-D E-M5 stellt Olympus das Nachfolgemodell vor, das mit einer Auflösung von maximal 40 Megapixel auf sich aufmerksam macht. Möglich wird das durch den Stabilisator …

Schauen wir gleich auf den Punkt, der die Om-D E-M5 Mark II in die Nähe von Kameras wie Nikon D800 / D800E rückt und sie auch neben zu erwartenden Pixelmonstern gut aussehen lassen wird. Die OM-D E-M5 Mark II bietet nämlich eine maximale Auflösung von 40 MPix! Aber während die Nikon-Modelle mit ihren 38 Mio. Bildpunkten entsprechend viele Pixel auf den Sensoren aufweisen, hat der Chip der Olympus 16 Mio. lichtempfindliche Elemente auf und liegt damit auf einem Level mit der ersten E-M5 oder auch mit der E-M1.

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Bei Stativaufnahmen kann man bei der E-M5 Mark II aber vom Sensor-Shift Gebrauch machen. Dabei werden in rascher Folge 8 Bilder aufgenommen, zwischen denen der Sensor jeweils um eine halbe Pixelbreite horizontal bzw. vertikal verschoben wird.

Das Ergebnis sind Bilder mit der erwähnten Auflösung von 40 MPix. Dass das funktioniert, beweisen Mittelformatkameras und –rückteile, denn diese Technik ist übrigens ganz und gar nicht neu. Mulit-Shot-Kameras waren in der Frühzeit der digitalen Fotografie die einzige Möglichkeit, um hohe Auflösungen zu erreichen. Wie sie heute bei der Olympus funktioniert, werden wir im Praxistest herausfinden, und auch, welche Auswirkung die Sensorshift-Technik auf die Farbwiedergabe hat. Es steht davon zwar noch nichts in den ersten Informationen, aber wenn der Chip um je 2 Halbschritte vertikal und horizontal verschoben wurde, müsste jeder Bildpunkt ja eigentlich von verschieden gefilterten Pixeln des Bayer-Patterns erfasst worden sein.

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Das neue Gehäuse erinnert mit seinem schmaleren Sucheraufbau noch mehr als die erste E-M5 an die OM-1 und OM-2, mit denen Olympus in den 70er und 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts die Fotolandschaft umgestaltete.

Als Material kommt eine Magnesiumlegierung zum Einsatz. Sie bringtm einerseits  Festigkeit, sorgt aber für geringes Gewicht (rund 420 Gramm). Die E-M5 Mark II ist gegen Staub und Spritzwasser geschützt, und soll darüber hinaus auch bei deutlichen Minus-Temperaturen klaglos funktionieren. Genauere Angaben fehlen bislang noch.

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Die Rückwand wird bestimmt vom 3“-Monitor, der sich drehen und schwenken lässt und daher Foto- oder Filmaufnahmen aus den unterschiedlichsten Positionen und damit mit den unterschiedlichsten Perspektiven bequem möglich macht. Das ist ein deutlicher und sehr lobenswerter Fortschritt gegenüber der OM-D E-M5, bei der der Monitor nur geneigt werden kann (was aber auch schon deutlich besser ist, als ein fest verbauter Monitor, wie man ihn z. B. in der Canon EOS 7D Mark II vorfindet).

Wie bei der ersten E-M5 ist der Monitor wieder berührungssensitiv. Man kann dadurch z. B. mit der Fingerspitze festlegen, auf welches Motivdetail scharf gestellt werden soll und, wenn man möchte, auch gleich noch auslösen.

Mit seiner Auflösung von rund 1,04 Mio. RGB-Dots ist der Monitor auf der Höhe der Zeit. Das gilt auch für den Suchermonitor, der eine Auflösung 2,36 Mio. Dots bietet. Beide Werte liegen deutlich über die Mark I, wie man sie jetzt wohl nennen darf, und entsprechen (rund) denen der OM-D E-M1.

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Auch den Einstellelementen wurde gegenüber der ersten E-M5 einiges geändert und  es wurden Anleihen bei der E-M1 genommen. So ist z. B. das hintere Einstellrad auf der rechten Schulter weiter nach rechts gerutscht und liegt damit noch besser im Griffbereich des rechten Daumens. Daneben liegen nun drei der Fn-Tasten und der Hauptschalter ist oben links zu finden (wie bei den ersten OM-Modellen).

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Auf der Rückwand findet man den von der OM-D E-M1 bekannten Umschalter, mit dem man zwischen zwei „Einstellebenen“ wechseln kann, was die Bedienung der Kamera schneller macht.

„Schnell“ ist auch das Stichwort für den Autofokus, der mit 81 Messfeldern arbeitet und laut Olympus mit seiner Geschwindigkeit Begeisterung auslösten soll. Da schon die erste E-M5  (mit „nur“ 35 AF-Feldern) und auch die E-M1 (mit ebenfalls 81 AF-Feldern) sehr schnell fokussieren, sollte das wohl zutreffen. Wir werden in unserem Praxistest berichten.

Die Beweglichkeit des Sensors wird nicht nur für die höhere Auflösung, sondern auch für unverwackelte Freihandaufnahmen genutzt. Der verbesserte 5-Achsen-Stabilisator aus der E-M1 soll bis zu 5 Belichtungsstufen wettmachen. Das würde z. B. bedeuten, dass man statt 1/60 mit 1/2 Sek. aus der freien Hand fotografieren kann – wir werden das im Praxistest überprüfen und so bald es geht, hier auf der Homepage berichten.

Der Stabilisator soll nicht nur beim Fotografieren von Vorteil sein, sondern auch beim Filmen, für das die OM-D E-M5 Mark II laut Pressemitteilung optimiert wurde. Es gibt zwar keinen 4K-Modus, aber für das Full-HD-Format wird eine ganze Reihe von Bildraten geboten, von 24p, 25 p, 30p, 50p und 60p geboten. Mit einer Übertragungsrate von bis zu 77 MBit/Sek. soll die E-M5 Mark II auch in dieser Hinsichtsehr schnell unterwegs.

Weitere interessante Ausstattungsdetails der E-M5 Mark II sind unter anderem die Möglichkeit, mit ultrakurzen Verschlusszeiten bis zu 1/16.000 Sek. zu fotografieren oder der Live-Composite Modus, mit dem man mehrere Aufnahmen gezielt übereinanderlegen kann, was z. B. bei Nachtaufnahmen und bewegten Lichtquellen (Stichwort: Malen mit der Taschenlampe) faszinierende Bilder bringen kann. Das gilt auch für Serien mit 10 B/Sek., die Bewegungsstudien ermöglichen, bzw. 9 B/Sek. im Continuous-AF-Modus. Und natürlich – es ist ja eine Olympus – kann man mit verschiedenen Art-Filtern Bilder verfremden.

Nicht auf der kreativen, sondern auf der technischen Seite ist die Keystone-Korrektur angesiedelt, mit der man bei Live-View-Aufnahmen stürzende Linien korrigieren kann, ohne ein Shift-Objektiv bemühen zu müssen.

Dank eingebautem WLAN-Modul können Bilder aus der E-M5 Mark II in sozialen Medien geteilt (und damit z. B. Herrn Zuckerberg geschenkt) werden. Ein dagegen wirklich wichtiger Aspekt des WLAN-Moduls ist dagegen, dass man die Kamera über Smartphones oder Tablets fernsteuern kann.

Verfügbarkeit

Das Gehäuse soll Ende Februar zu haben sein.

Preise (jeweils UVP)

1.099 € Gehäuse

1.299 € Gehäuse plus M.Zuiko Digital ED 3,5-63/12-50 mm EZ

1.799 € Gehäuse plus M.Zuiko Digital ED 2,8/40-150 mm Pro

1.499 € Gehäuse plus M.Zuiko Digital ED 4-5,6/40-150 mm II

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