Wer bei der Präsentation der neuen Fujifilm-Kameras auf die Finepix X-100 mit Wechselobjektiven gehofft hatte (z. B. ich), wurde enttäuscht. Aber das Leben ist kein Wunschkonzert, und so konzentrierte ich mich rasch auf die Neuheiten, die vorgestellt und zum Ausprobieren ausgeteilt wurden: die Finepix  JX370 und die Finepix F600EXR.

Die JX370 ist eine 14-MPix-Kamera mit einem optischen 5x-Zoom, das einen Brennweitenbereich von 28-140 mm [@KB] abdeckt. Die Rückseite des flachen Aluminiumgehäuses wird vom 2,7“-Monitor (Diagonale 6,9 cm) beherrscht. Zur Ausstattung gehören Motion-Panorama, AF mit Tracking-Funktion sowie Gesichtserkennung. Mehr Infos finden Sie in der Neuheitenmeldung hier, wo Sie wie gewohnt die Original-Pressemeldung lesen können.

Zum Einsatz für dieses Hands-on kam bei mir die F600EXR, die allerdings noch den Status „Vorserienmodell“ hatte, sodass die Beispielbilder nur mit 50 % der Originalgröße gezeigt werden. Es handelt sich immer um nicht am Rechner weiter bearbeitete JPEGs direkt aus der Kamera.

 

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Die F600ESR ist schlank und mit 103,5 x 62,5 x 32,6 mm eher zierlich, lässt sich aber ordentlich und ohne viel Fummelei bedienen. Das Betriebsartenwählrad ist neckisch schräg angeordnet und bietet auch die EXR-Einstellung, die mit dem speziellen Fujifilm-Sensor zusammenspielt. Je nach Motiv kann die volle Pixelzahl für ein Bild der Größe 4608 x 3456 Pixel verwendet werden. (Nebenbei bemerkt: Die Canon EOS 350D weist ebenfalls 3456 Pixel auf – in der Bildbreite!) Für Bilder bei wenig Licht oder von kontrastreichen Motiven können Pixel zusammengefasst werden, um mehr Licht einsammeln oder speziell auf helle oder dunkle Motivteile reagieren zu können. Die Bilder weisen dann 3264 x 2448 Bildpunkte auf, was bei 200 dpi Druckerauflösung Tintenstrahlausdrucke im Format 414 x 310 mm – also A3 – erlaubt. Die automatische Umschaltung reagierte auf die schlechten Lichtverhältnisse in den Markthallen und erlaubte bei Blende 5,3 eine Verschlusszeit von 1/100 Sek. bei ISO 1000 –Rauschen tritt hier nur minimal auf. (Maximal stehen ISO 12.800 zur Wahl.) Das Denkmal vor der Kathedrale von Porto wurde von der Automatik als kontrastreich eingestuft. Das per EXR optimierte Bild zeigt schöne Zeichnung in den Wolken und man kann in der Säule Details erkennen. (siehe Bild oben)

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Ebenfalls der internen Bildbearbeitung ist obiges Bild der Tauben zu verdanken. Um sie aus rund 36 m Entfernung so groß ins Format zu bekommen, wurde das Digitalzoom voll ausgenutzt. Schon das optische Zoom mit dem Bereich von 24-360 mm ist für eine Vielzahl von Motiven mehr als ausreichend, wobei für mich die 24-mm-Einstellung auf jeden Fall wichtiger ist, als die Teleeinstellung und sich in den engen Gassen von Porto bewährte. Mit dem Digitalzoom kommt man bis 720 mm. Bislang wurde (nicht zu Unrecht) vom Einsatz digital erzielter Ultratelebrennweiten gewarnt und darauf hingewiesen, dass man entsprechende Ausschnittsvergrößerungen am Rechner besser vornehmen kann. Die neue Digitalzoom-Technologie von Fujifilm ist zwar immer noch kein Ersatz für ein „echtes“ Zoom, aber deutlich besser, als man vermuten würde und bei weit entfernten Motiven den Einsatz wert.

Weitere interessante Details der F600EXR sind …
… die GPS-Funktion, die mit einem „Landmark Navigator“ gekoppelt ist. Das bedeutet, dass die Kamera anzeigt, welche Sehenswürdigkeit man vor sich hat und wo in der Nähe weitere fotogene Motive oder Hotels zu finden sind. Hält man die Kamera so, dass das Objektiv nach unten zeigt, wechselt sie in den Radar-Modus und man sieht eine Art Plan vor sich, anhand dessen man sich auf den Weg zum nächsten Motiv machen kann.
… die Bewegungserkennung, die bei bewegten Motiven einen höheren ISO-Wert wählt, um vom Motiv hervorgerufene Bewegungsunschärfen zu vermeiden bzw. bei Motiven in Ruhe auf dem mechanischen Bildstabilisator setzt, um die Kamera ruhig zu halten.
… das Schwenkpanorama, mit dem man Rundblicke von 360° aufnehmen kann. Eine größere Überlappung von Anfangs- und Endzone des Schwenks macht es der kamerainternen Software möglich, das Panorama gut zusammenzufügen – vorausgesetzt, man führt den Schwenk nicht schräg oder „schlingernd“ aus.

Die Moviefunktion ist natürlich an Bord, wie auch die Möglichkeit, per Filmsimulationsmodus die Farbigkeit der Bilder zu beeinflussen, und auch ein eingebauter Blitz fehlt nicht.

Der erste Eindruck der kleinen Kamera ist sehr gut und weder Belichtung noch Weißabgleich machten Probleme. Die automatische Scharfstellung ist schnell und kommt exakt auf den Punkt. Der 3“-Monitor ist bei großer Helligkeit zwar recht gut zu sehen, aber hier gibt es noch Spielraum für Verbesserungen.

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Mehr zu dieser Kamera erfahren Sie sofort in der ausführlichen News, und später auf dieser Seite, wenn ein Serienmodell in der Redaktion war.