Einerseits möchte man für alle möglichen Motive bestens gerüstet sein. Andererseits hat man keine Lust schwer zu schleppen. Das geht nicht? Das geht! Das Nikon Z-System bietet verschiedene Möglichkeiten – eine Festbrennweite und zwei Zooms schauen wir uns hier an.

Seitdem Nikon in das System der spiegellosen Systemkameras eingestiegen ist, wurde das Angebot an Kameras von zwei auf aktuell acht FX- und vier DX-Modelle ausgebaut. Top aktuell ist die Nikon Z5II * . Den Bericht „Test in Arbeit – Erste Eindrücke und Praxisbilder“ finden Sie HIER auf der Homepage. Der Test wurde in d-pixx foto 2/2025 veröffentlicht. Die Ausgabe kann als Heft oder ePaper HIER bestellt werden.

Noch viel mehr Wachstum verzeichnete das Objektivangebot. Aus den anfänglichen drei Nikkor Z-Objektiven wurden mittlerweile 39 für die Vollformatmodelle und fünf für die Kameras mit DX-Sensoren (APS-C-Sensoren mit Crop 1,5x). Allen gemeinsam ist das riesige Z-Bajonett. Der große Lichtdurchlass macht es den Entwicklern möglich, Objektive zu konstruieren, die hohe und höchste Lichtstärken mit einer top Abbildungsleistung über das gesamte Bildfeld kombinieren.

Darunter sind einige ausgesprochene Spezialisten. Die Tierfotografen können z. B. das
Nikkor Z 600mm f/4 TC VR S mit eingebautem Telekonverter an ihre Nikon setzen. Wer bei extrem wenig Licht fotografieren und/oder eine extrem schmale Schärfenzone ins Bild holen möchte, hat den „Lichtgiganten“ Nikkor Z 58mm f/0,95 S Noct sowie die Lichtriesen Nikkor Z 35mm f/1,2 S , Nikkor Z 50mm f/1,2 S und Nikkor Z 85mm f/1,2 S zur Wahl. Und wenn es auf ein super sanftes Bokeh ankommt, ist das Nikkor Z 135mm f/1,8 S Plena im Programm. Diese Objektive sind kostspielig – aber jeden Cent wert.

Aber auch wer nicht in diesen Sphären unterwegs ist, findet im Nikkor Z-Angebot Spitzenobjektive, mit denen sich alle fotografischen Aufgaben lösen lassen.

Wenn es darauf ankommt, mit einer kleinen Ausrüstung möglichst viel erreichen zu können, sind für mich (unter anderem – wer die Wahl hat, hat die Qual!) drei Objektive ganz weit vorn.

Vor einem Blick auf die einzelnen Objektive zu einigen Gemeinsamkeiten.

Die wichtigste zuerst … die ausgezeichnete Abbildungsleistung, die in unseren Tests einmal zur Note „Hervorragend Plus“ und zweimal zu „Hervorragend Doppel-Plus“ führte.

Die Hefte oder ePaper mit den Tests können ihm Shop nachbestellt werden:

d-pixx foto 4/2021 (Nikkor Z 40mm f/2) / d-pixx foto 1/2022 (Nikkor Z 24-120mm f/4 S) / d-pixx foto 2/2024 (Nikkor Z 28-400mm f/4-8 VR)

Noch besser, nämlich mit „Exzellent“ haben bisher nur sieben Objektive abgeschnitten, darunter die Nikkore Z 35mm f/1,2 S, Z 85mm f/1,2 S, Z 135mm f/1,8 S Plena und Z 400mm f/4,5 VR S.

Alle drei Objektive setzen mit ihren Schrittmotoren die Kommandos der präzisen Kamera-AF-Systeme so sicher und blitzschnell um, wie man es sich wünscht, und sind dabei so leise, dass Videoaufnahmen nicht beeinträchtigt werden. Das gilt auch, wenn die Schärfe auf ein Objekt in Bewegung nachgeführt wird.

Seit der Einführung der Nikon Z-Serie bin ich ein Fan der konfigurierbaren Einstellringe. Ich nutze sie kaum einmal als Fokusringe (siehe Absatz oben), aber gern als Blendenringe. Alternativ kann man hier auch den ISO-Wert oder einen Belichtungskorrekturfaktor einstellen.

Damit man bei unwirtlichen äußeren Bedingungen zum Schuss kommt, sind bei allen drei Objektiven Dichtungen gegen Staub und Feuchtigkeit vorhanden.

 

Zu den drei Objektiven.

 

Das Nikkor Z 40mm f/2 Zwei klassische Kleinbildbrennweiten sind 50 mm für das Standardobjektiv schlechthin und 35 mm für das Standardweitwinkel –  und 40 mm sind die ideale Symbiose.

Der Bildwinkel von 57° bedeutet, dass man sehr natürlich wirkende Bilder einfangen kann – in sehr vielen Motivbereichen. Das fängt bei Übersichten über weite Landschaften an, geht über Architekturaufnahmen, Gruppenbilder und Porträts bis hin zu Nahaufnahmen, für die sich das 40 mm bis 29 cm scharf stellen lässt. Dabei kann man sehr schön mit der selektiven Schärfe und dem seidenweichen Bokeh spielen, die man mit ganz offener Blende erzielt. Diese hohe Lichtstärke erweitert den Einsatzbereich weit in die Dämmerung hinein. Hier kommt dann auch noch das hervorragende Rauschverhalten der Nikon Z-Kameras bei hohen ISO-Werten ins Spiel.

In allen Fällen sind die kompakten Abmessungen (46 x 70 mm) und das geringe Gewicht (170 g) ein Vorteil … besonders aber dann, wenn es auf eine lange Fototour geht, wo es auf jedes Gramm ankommt und wenig Platz im Rucksack ist.

All das macht das Nikkor Z 40 mm auch zu einer idealen Ergänzung der beiden Zooms, um die es gleich geht und die bauartbedingt nicht so lichtstark ausfallen können. Das 40er steht in zwei Varianten zur Wahl – im modernen Design und als Z 40mm f/2 SE im Design der 1970er Jahre mit der typischen Rändelung des Fokusrings, das bestens zu den Retromodellen Nikon Zf und Nikon Zfc passt.

 

 

Typische Vollformat-Standardzooms decken einen Brennweitenbereich von 24-70 mm ab. So gesehen kann man das Nikkor Z 24-120 mm f/4 S (eines meiner Lieblingsobjektive im Nikon Z-Programm) als „Standardzoom Plus“ einstufen.

Mit seinem 5-fachen Verstellbereich kommt es auf der kurzen Seite mit 84° Bildwinkel bis zu den Superweitwinkeln. Auf der langen Seite deckt es alle Porträtbrennweiten ab und präsentiert sich darüber hinaus mit Bildwinkeln bis 20° 20‘ als universelles kurzes Teleobjektiv.

Der Einsatzbereich geht also von weiten Landschaften über enge Gassen und stimmungsvollen Porträts bis zu Details, die man aus einem großen Ganzen herauspickt. Dazu kommen Nahaufnahmen. Die kürzeste Einstellentfernung liegt bei allen Brennweiten bei 35 cm. Als größter Abbildungsmaßstab wird 1:2,6 erreicht. Hier, aber auch bei Porträts macht es sich sehr positiv bemerkbar, dass die durchgehende größte Öffnung von 1:4 ein samtweiches Bokeh ins Bild zaubert. 

 

Man nennt sie Superzooms, Ultrazooms oder Reisezooms – gemeint sind Objektive, die den Weitwinkelbereich mit dem Tele- oder sogar Supertelebereich verbinden. Dazu gehört das  Nikkor Z 28-400 mm f/4-8 VR. Wer lieber große Übersichten fotografiert oder aus kurzen Entfernungen – etwa in Innenräumen – viel ins Bild bekommen möchte, wird eher zum 24-120 greifen. Wer gern auch sehr weit entfernte Motive groß ins Bild holen möchte, wird sich eher für das 28-400 entscheiden. Dass es nicht nur weite Entfernungen überbrückt, sondern auch noch ein größter Abbildungsmaßstab von 1:2,8 erreicht wird, verdient einen extra dicken Daumen hoch.

Nicht zu vergessen: Setzt man das 28-400 an eines der Z-Modelle mit DX-Sensor, kommt man sogar auf eine Brennweite von 600 mm [@KB]! Egal ob an einer FX- oder einer DX-Kamera: Der integrierte Stabilisator, der um die fünf Verschlusszeiten ausgleicht, ist beim Einsatz der langen Brennweiten Gold wert.

 

Natürlich unterscheiden sich die beiden Zooms, aber es gibt auch Gemeinsamkeiten. Beide liegen gut in der Hand. Der bereits gelobte konfigurierbare Einstellring liegt hinten, der breite Zoomring davor und bietet genau den Widerstand, den man braucht, um sowohl schnell als auch präzise in die gewünschte Brennweite zu fahren. Das 24-120 bietet ganz vorn einen Fokusring. Anders ausgedrückt: Handling, wie man es sich wünscht!

Dass beide beim Zoomen länger werden, ist kein Problem, da sich die Balance kaum ändert. Dass das 28-400 mit 142 mm x 85 mm und 725 g größer und schwerer ist als das 24-120 mit 118 x 84 mm und 630 g,ist logisch. Schließlich bietet es eine um das 3,3-fache längere längste Brennweite.

 

Alles in allem Allen, die für ihre Nikon DSLM ein Allroundobjektiv suchen, kann jedes dieser drei Objektive empfohlen werden. Man muss nur noch entscheiden, welche Schwerpunkte man setzt. Sehr kompakt und leicht? Oder Flexibilität mit mehr Weitwinkel und durchgehender Lichtstärke 1:4? Oder mehr Flexibilität mit viel mehr Tele? Alles ist möglich!

 

PRAXISBILDER

Und hier einige Aufnahmen, die mit den drei Objektiven während verschiedener Besuche in der Redaktion in Hammelburg an der fränkischen Saale (seit 20 Jahren Heimat der d-pixx foto und von d-pixx.de), in Würzburg, in Bad Kissingen und bei einem kurzen Besuch in München aufgenommen wurden.

 

HINWEIS: Durch einen Klick ins Bild können Sie es sich mit einer Breite oder Höhe von 1800 Pixeln auf Ihren Bildschirm holen!

 

NIKON NIKKOR Z 40mm f/2

 

40 mm | ISO 100 | F9 | 1/200 Sek. | Nikon Z5II
40 mm | ISO 100 | F6,3 | 1/400 Sek. | Nikon Z5II
40 mm | ISO 100 | F6,3 | 1/320 Sek. | Nikon Z5II
40 mm | ISO 100 | F6,3 | 1/160 Sek. | +0,67 EV | Nikon Z5II
40 mm | ISO 100 | F6,3 | 1/125 Sek. | +0,67 EV | Nikon Z5II
40 mm | ISO 200 | F8 | 0,5 Sek. | +0,33 EV | Nikon Z5II
40 mm | ISO 200 | F4 | 1/250 Sek. | +0,33 EV | Nikon Z6II
40 mm | ISO 1100 | F2 | 1/50 Sek. | +0,33 EV | Nikon Z6II
40 mm | ISO 800 | F2,8 | 1/2000 Sek. | +0,33 EV | Nikon Z6II

 

NIKON NIKKOR Z 24-120mm f/4 S

 

@ 120 mm | ISO 100 | F4 | 1/250 Sek. | Nikon Z6III
@ 120 mm | ISO 100 | F5 | 1/500 Sek. | +0,33 EV | Nikon Z5II
@ 120 mm | ISO 100 | F4 | 1/125 Sek. | +0,33 EV | Nikon Z6III
@ 120 mm | ISO 100 | F4,5 | 1/400 Sek. | Nikon Z6III
@ 24 mm | ISO 1000 | F7,1 | 1/25 Sek. | Nikon Z6III
@ 120 mm | ISO 450 | F5,6 | 1/125 Sek. | +0,33 EV | Nikon Z5II
@ 120 mm | ISO 360 | F9 | 1/125 Sek. | +0,33 | Nikon Z5II
@ 120 mm | ISO 4500 | F9 | 1/125 Sek. | 0,33 EV | Nikon Z5II
@ 37 mm | ISO 100 | F4 | 1/80 Sek. | -0,33 EV | Nikon Z5II
@ 50 mm | ISO 100 | F4 | 1/1250 Sek. | Nikon Z5II
@ 32 mm | ISO 100 | F11 | 1/160 Sek. | Nikon Z5II
@ 24 mm | ISO 100 | F8 | 1/500 Sek. | -0,33 EV | Nikon Z5II
 
NIKON NIKOR Z 28-400mm f/4-8 VR

 

@ 28 mm | ISO 320 | F5,6 | 1/400 Sek. | Nikon Z6II
@ 28 mm | ISO 900 | F5,6 | 1/30 Sek. | Nikon Z6II
@ 95 mm | ISO 1100 | F7,1 | 1/100 Sek. | Nikon Z6II
@ 28 mm | ISO 320 | F7,1 | 1/1250 Sek. | Nikon Z6II
@ 400 mm | ISO 320 | F8 | 1/2000 Sek. | Nikon Z6II
Vom selben Standort wie das Bild darüber.
@ 70 mm | ISO 200 | F7,1 | 1/640 Sek. | +0,67 EV | Nikon Z6II
@ 39 mm | ISO 200 | F6,3 | 1/1600 Sek. | Nikon Z6II
@ 58 mm | ISO 200 | F8 | 1/200 Sek. | Nikon Z6II
@ 28 mm | ISO 200 | F4,5 | 1/2500 Sek. | +0,33 EV | Nikon Z6II

 

TEXT UND ALLE BILDER © HERBERT KASPAR
 
ES IST UNTERSAGT, FOTOS DIE AUF DIESER SEITE GEZEIGT WERDEN FÜR DAS TRAINING VON KI ZU VERWENDEN
 
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