Nicht so bequem wie Zooms, aber immer wieder faszinierend: lichtstarke Festbrennweiten. Werfen wir einen Blick auf ein Nikon Quintett …
Als die Nikon Z6 und Z7 2018 vorgestellt wurden, ging neben dem seit 1959 bewährten F-Bajonett der Stern des Z-Bajonetts auf.
Damit begann auch eine neue Ära der Nikon Nikkor-Objektive, denn der große Durchmesser des neuen Z-Bajonetts macht hochlichtstarke Objektive mit bestechender Abbildungsleistung möglich.
Das beweist im Extrem das Nikkor Z 58 mm f/0,95 Noct, das aber nicht nur sehr groß und schwer, sondern mit 8299,- € (UVP) auch entsprechend kostspielig ist. Es ist zwar jeden Cent wert, aber das ist viel Geld.
Außerdem hat Nikon eine Reihe von Objektiven mit Lichtstärke 1,4 und 1,2 im Portfolio. Alle sind Leckerbissen mit exzellenter Leistung, und es ist nur zu verständlich, wenn Fotofans bei solchen Lichtriesen glänzende Augen bekommen und der Haben-will-Effekt einsetzt. Aber auch sie haben ihren Preis, den sie wert sind.
Kompakt, leicht und deutlich preisgünstiger sind fünf Festbrennweiten mit der hohen Lichtstärke von 1,8 im Angebot der Nikon Nikkor Z-Objektive, die – und das ist angesichts der Kompaktheit und der Preise eine besondere Erwähnung wert – in ihren Praxistests alle die Note „Hervorragend++“ einfahren konnten. (Die Ausgaben mit den Tests können im Shop als Printausgabe oder ePaper bestellt werden.) Gemeinsam deckt das lichtstarke Quintett den Brennweitenbereich von „Ultraweit“ über „Standard“ bis „kurzes Tele“ ab. Es sind die Festbrennweiten
- Nikkor Z 20mm f/1,8 S – Test in d-pixx foto 2/2020
- Nikkor Z 24mm f/1,8 S – Test in d-pixx foto 4/2019
- Nikkor Z 35mm f/1,8 S – Test in d-pixx foto 1/2019
- Nikkor Z 50mm f/1,8 S – Test in d-pixx foto 1/2019
- Nikkor Z 85mm f/1,8 S – Test in d-pixx foto 4/2029
Mit Lichtstärke 1,8 liegen die fünf um 2/3 Blendenstufen unter Anfangsöffnung 1,4 bzw. um eine Stufe unter 1,2. Unterschiede hinsichtlich der möglichen kürzeren Verschlusszeit und schmaleren Schärfenzone sind vorhanden, fallen in der Praxis aber eher selten wirklich ins Gewicht.
Dazu bringt Lichtstärke 1,8 es zudem mit sich, dass ein Objektiv leichter und kleiner ausfallen kann als eine lichtstärkere Variante.
Da alle fünf Objektive für die spiegellosen Systemkameras des Z-Systems neu entwickelt wurden, ist es kein Wunder, dass sie sich in Design und Handling ähneln. Auch in der Größe gibt es kaum Unterschiede. Alle liegen mit den Kameras der Nikon Z-Familie – vom Einsteiger- bis zum Profimodell – gut ausgewogen in der Hand.
Alle fünf Festbrennweiten sind gradlinig schnörkellos designt und weisen nur zwei Einstellelemente auf – den breiten, fein geriffelten Einstellring und den AF/MF-Umschalter.
Der Umschalter zwischen manueller und automatischer Fokussierung ist jeweils links zu finden und fristet in der Praxis die meiste Zeit ein eher unbeachtetes Dasein. Die AF-Systeme aller Z-Modelle funktionieren in allen Modi – Single AF, Continuous AF, Tracking – hervorragend und unabhängig davon, ob man das AF-Messfeld selbst positioniert oder ob es die Kamera auf ein automatisch erkanntes Motiv ausrichtet. Und da die Objektive die AF-Kommandos sehr schnell und so gut wie unhörbar ausführen, gibt es eigentlich keinen Grund, auf manuelles Fokussieren umzuschalten.
Das hat auch Auswirkungen auf den fein und griffig geriffelten Einstellring, der bei allen Objektiven einen großen Teil des Tubus einnimmt. Er kann als Fokusring genutzt werden. Dabei wirkt er nicht direkt auf die Linsen bzw. Linsengruppen, die für die Scharfstellung bewegt werden müssen. Das übernimmt auch im MF-Modus der AF-Motor. Da sich der Ring mit der richtigen Mischung aus Leichtgängigkeit und Widerstand drehen lässt, kann man die Entfernung feinfühlig verstellen und die Schärfe präzise auf den Punkt bringen!
Beim Fokussieren ändern sich die Länge des Objektivs und die Orientierung des Filtergewindes nicht.
Wie erwähnt: Man wird die Schärfe nur selten manuell einstellen. Das macht es möglich, den Einstellring wahlweise als Blendenring oder zum Einstellen der Empfindlichkeit oder eines Korrekturfaktors zu nutzen.
Alle fünf Objektive bringen Streulichtblenden mit, die sicher ins Front-Bajonett einrasten und alle fünf sind gegen Staub und Spritzwasser geschützt, was ihren Einsatz auch in unwirtlichen Umgebungen oder bei schlechtem Wetter problemlos möglich macht.
HINWEIS ZU DEN PRAXISBILDERN: Durch einen Klick ins Bild können Sie es sich mit einer Breite oder Höhe von 1800 Pixeln auf Ihren Bildschirm holen!
Drei Objektive des Quintetts sind hinsichtlich ihrer Brennweiten Klassiker, die schon zu Zeiten des Kleinbildfilms den Grundstock vieler Ausrüstungen bildeten – 35 mm, 50 mm und 85 mm. Superweitwinkel mit 24 mm und erst recht Ultraweitwinkel mit 20 mm Brennweite fanden erst später die große Verbreitung, die sie heute haben.
Nikkor Z 20mm f/1,8 S
Mit 20 mm Brennweite ist an einer Vollformatkamera ein Bildwinkel von 94° verbunden, womit man weite Räume gut ins Bild bringen kann. Das gilt für Innenarchitektur wie auch für faszinierende Landschaften. Und auch der Sternenhimmel ist ein Motiv für dieses Objektiv, denn es kann mit Blende 1,8 Licht sammeln und bringt dabei die Sterne über das ganze Format als Punkte ins Bild.


Nikkor Z 24mm f/1,8 S
Das Objektiv fängt mit 84° Bildwinkel weite Räume ein, wie etwa die Skylines großer Städte, und unter beengten Verhältnissen schafft es Raum. Das gilt auch bei wenig Licht, denn wie bei allen Objektiven des Quintetts ist 1,8 eine jederzeit nutzbare Arbeitsblende mit hervorragender Leistung über das ganze Bildfeld – wie man es von einem Nikkor der S-Klasse gewohnt ist. Mit kürzesten Einstellentfernungen von 20 cm bzw. 25 cm machen es beide Objektive möglich, den Vordergrund sehr dominant ins Bild zu bringen. Öffnet man dazu die Blende ganz, löst sich der Hintergrund in samtiger Unschärfe auf. So macht das Spiel mit einer steilen Perspektive Spaß.


Nikkor Z 35mm f/1,8 S
Nikkor Z 50mm f/1,8 S
Mit diesen beiden Festbrennweiten sind zwei Objektive im Angebot, die den Titel „Standardobjektiv“ im besten Sinne für sich beanspruchen können. Beide sind echte Allrounder und lassen sich praktisch in allen Motivbereichen nutzen. Wichtig dabei: Man nutzt automatisch den „Turnschuhzoom“, um das Motiv zu erkunden und kommt dadurch zu spannenden unterschiedlichen Ansichten. Extreme Sichtweisen sind nicht möglich, dafür erhält man Bilder mit einer sehr natürlichen Wirkung. Durch die Kombination von kurzer Nahgrenze (25 cm bzw. 40 cm) und großer Anfangsöffnung kann man auch mit diesen Objektiven das Hauptmotiv in der schmalen Schärfenzone detailreich darstellen und vom knuffig weichen Hintergrund trennen.




Nikkor 85mm f/1,8 S
Das 85er ist dank seiner Brennweite ein perfektes Porträtobjektiv, besonders in der Kombination mit seiner hohen Lichtstärke. Es verbindet angenehme Arbeitsabstände, natürliche Proportionen und unscharfe Hintergründe, während die Details auf die fokussiert wurde, knackig scharf ins Bild kommen. Bei Porträts sollten das die Augen sein. Das ist aber nur ein kleiner Teil der Wahrheit, denn Objektive dieses Typs sind sehr vielseitig, z. B. wenn es um Naturfotografie geht oder generell darum, aus einem Motiv ein fotogenes Detail herauszulösen.


Alles in allem
Fünf lichtstarke Objektive, fünf Objektive, die einfach Spaß machen und mit hervorragender Leistung überzeugen. Welches es sein soll? Das hängt davon ab, was man gern fotografiert. Am besten aber: Alle!
TIPP Bis zum 26. Januar 2026 läuft die aktuelle Sofort-Rabatt-Aktion, mit der man auf ausgewählte Produkte bis zu 1000,- € sparen kann. Dazu gehören 40 Nikkor-Z-Objektive, darunter die fünf Objektive des Quintetts. Und was nutzt das schönste Objektiv ohne Kamera? Eben! Auch da gibt es super Angebote. Alle Infos dazu finden Sie hier.









