Die Offene Deutsche Jugendfotomeisterschaft des DVF 2016 ist zu Ende und die jungen Sieger stehen fest- sie haben die Aufgabe, das Thema “Draußen vor der Tür” konzeptionell umzusetzen, am besten gelöst.

Da sich zum einen viele Teilnehmer sehr viel Mühe beim Finden und Umsetzen einer passenden Idee gegeben hatten und zum zweiten die Anzahl der Annahmen nicht eingeschränkt war, wurden viele Einreichungen von der Jury mit einer Annahme belohnt. Außerdem können sich eine ganze Reihe der jungen Fotografen über Urkunden und Medaillen freuen.

Die besten Fünf stellen wir  hier mit je drei Aufnahmen vor.

Der Gesamtsieger Robert Hammann, 20 Jahre, konnte seinen letztjährigen Titel mit einer Arbeit über Menschen im Monsun verteidigen. Konzept und Qualität der fotografischen Umsetzung zeigten eine beachtliche Qualität.

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Den zweiten Platz belegt Camilla Müksch, 14 Jahre. Mit ihren skurrilen Szenen aus ihrer Nachbarschaft beeindruckte sie durch eine unkonventionelle jugendliche und frische Bildsprache.

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Johanna Wischemann, 16 Jahre, zeigt die Hektik des Alltags am Beispiel von hastenden Menschen und belegt damit Platz 3 der Gesamtwertung.

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Platz 4 geht an Lara Czichy, 16 Jahre. Sie verwandelt reale Fahrzeuge durch Wischeffekte in Spielzeuge.

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Platz 5 belegt Elina Schönberg, 12 Jahre, mit Ansichten der Gestaltung von Hauseingängen durch ihre Besitzer.

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Alle Bilder (c) beim jeweiligen Fotografen

 

Wir gratulieren allen, die eine Annahme erreichten oder in die “Punkteränge” kamen!

 

Die Jury

Als Juroren fungierten:

Ilse Kron-Weber, Kunstlehrerin in Worms und Jurymitglied des Europawettbewerbs der Schulen auf Landes- und Bundesebene.

Prof. Gregor Krisztian, Dozent für Design und Gestaltung an der Hochschule Rhein-Main in Wiesbaden.

Joachim Bliemeister, Direktor im Ruhestand des Frauenlob Gymnasiums in Mainz

 

Von Prof. Gregor Krisztian stammt folgende Zusammenfassung des Wettbewerbs:

Gut gedacht. Gut gemacht.

Neugierig waren die Juroren auf das, wie die Jugend ihre fotografischen Themen konzeptionell vordenkt und durch stimmige Bildstrecken belegt. Das gelang überwiegend gut bei der Vielzahl eingereichter Arbeiten zum Jugendwettbewerb, der diesmal mit einer deutlichen Zunahme der eingereichten Arbeiten überraschte. 

»Draußen vor der Tür« wurde auf vielfältige Art interpretiert und in Szene gesetzt.

Bewusster Perspektivwechsel und mutige Sichtweisen auf das gestellte Themas zeigen gerade in der mittleren Altersgruppe, dass ungewöhnliche Ergebnisse oft auf unkonventioneller Denkart beruht und dadurch den Blick auf neues Sehen freimacht. Den Sprung des mutigen »Vor-Denkens« konsequent mit kreativem Schwung in exzellente Bildserien zu verwandeln, zeichnet den intellektuellen Geist aus und belohnt mit ebenso ungewöhnlichen Motiven. Das zu entdecken, macht jeder Jury Freude und belegt aufs Beste die These, dass Denken vor Machen steht. 

Und so bekam der Gang durch die Menge der vorliegenden Arbeiten eine sportliche Komponente für die Juroren, die die eingereichten Lösungen eifrig, kritisch und letztendlich anerkennend diskutierten. Festzustellen bleibt, dass sich bei der Aufgabenstellung der Akzent auf einen konzeptionellen Gedanken mit konsequenter Reflektion der geschilderten Idee direkten Einfluss auf die vorgelegte Wettbewerbsarbeit hat. Das ist mehr als erfreulich. Erfreulich und überraschend zudem ist die Tatsache, dass die mittlere Altersgruppe mit ihren Arbeiten nicht nur quantitativ vorne liegt, sondern auch in der Qualität der gezeigten Lösungen auf der Zielgerade bestens abschneidet. Das bedeutet: die Jüngeren wagen sich mehr, suchen nach unverbrauchten Bildsprachen und inszenieren ihr Sujet eigenwillig und konsequent. Dass dabei auch die eine oder andere Arbeit beim Umsetzen kühn-gedachter Ideen auf der Strecke bleibt, soll nicht irritieren. Im Gegenteil: gute Konzepte sind die Leinwand für Meisterwerke.