Mit dem Lichtfeldobjektiv K|Lens One soll Fotograf:innen ein neues Werkzeug für die Umsetzung kreativer Ideen in die Hand gegeben werden.

Lichtfeldfotografie ist nichts ganz Neues. 2012 wurde mit der Lytro eine kleine Lichtfeldkamera vorgestellt (2013 kam sie nach Deutschland), mit der es möglich war Bilder aufnehmen, in denen man die Schärfenebene nachträglich festlegen konnte. Ihr war kein großer Erfolg beschieden, ebenso wenig der Illum, die 2014 mit einem größeren Sensor vorgestellt wurde.

Nun gibt es mit der K|Lens One einen neuen Versuch, die Lichtfeldtechnik für Fotoamateure und -profis attraktiv zu machen. (Apropos attraktiv: Wieso das Objektiv in der Mitte eingedellt ist wie eine Blechdose, die jemand zu fest gedrückt hat, kann wohl nur der Designer beantworten.)

Während Lytro und Illum Kompakt- bzw. All-in-One-Kameras waren, handelt es sich bei der K|Lens One, wie der Name schon sagt, um ein Objektiv, das an Digitalkameras angesetzt werden kann. Es ist vollformattauglich und soll mit F-Mount für Nikon DSLRs, EF-Mount für Canon DSLRs und mit E-Mount für Sony DSLMs angeboten werden. Für den Einsatz an spiegellosen Systemkameras mit Z-, RF- und L-Mount sind Adapter nötig.

Kernpunkt des Objektivs, das von Carl Zeiss Jena mitentwickelt wurde und dort auch gefertigt wird, ist der Spiegeltunnel, mit dessen Hilfe neun Bilder in einem 3×3 Raster zeitgleich aufgenommen werden. Jedes der Bilder zeigt eine eigene Perspektive.

Mit Hilfe der K|Lens Software See Deep werden die neun Bilder zu einem 3D Bild verrechnet, das als Punktwolke oder RGBD-Bild ausgegeben werden kann. Das D in RGBD steht für den Tiefenkanal.

Jedes der Bilder hat 1/9 der Sensorauflösung. Mit Hilfe des Superresolution-Verfahrens kann das zentrale Bild des Rasters eine Auflösung von 50 % der Sensorauflösung bieten.

Die Möglichkeiten, die in der K|Lens One stecken, beschreibt die Pressemitteilung so:

Die kreativen Möglichkeiten der K|Lens One sind grenzenlos: Tiefenbasierte Bearbeitung, Fokus-Pulls, Nachfokussierung, erweiterte Tiefenschärfe und vereinfachte Segmentierung sind nur der Anfang. K|Lens One Fotos und Videos passen auch perfekt zu allen 3D-Displays, egal ob Stereo, Holo- oder Lichtfeld. Darüber hinaus können Lichtfeld-Inhalte in Webanwendungen integriert werden um für ein lebendigeres Benutzererlebnis zu sorgen. Natürlich haben Benutzer immer Zugriff auf mehrere Perspektiven ihrer Szenen, mit denen sie kreativ tätig werden können.

Das Objektiv hat eine Brennweite von 80 mm, eine Lichtstäre von F6,3 und kann bis 50 cm fokussiert werden. Die Scharfstellung erfolgt manuell.

Zur Unterstützung beim Bildaufbau kann als Zubehör ein 5“-Monitor mit eigener Software gekauft werden.

Die Markteinführung ist für den Sommer 2022 geplant. Der Preis für das Objektiv soll bei 3.599,- € (UVP) liegen. Zum Preis für den Monitor gibt es noch keine Informationen.

Aktuell läuft eine Kickstarter-Kampagne und die ersten 30 Kunden können das Objektiv für 1.799,- € bestellen-

Die Kickstarter-Kampagne finden Sie hier.

Die offizielle Website für K|Lens finden Sie hier.

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