Mit der neuen Fujifilm X-S10 gründet der japanische Hersteller eine neue Familie spiegelloser Systemkameras.

Mit der neuen Fujifilm X-S10 sollen alle angesprochen werden, die eine leichte Kamera mit modernen Foto- und Videofunktionen wünschen und eine top Bildqualität wünschen.

In diesem Zusammenhang kommt der Aussage, dass die Abbildungsleistung der X-S10 auf dem Niveau der hoch gelobten X-T4 liegen soll einige Bedeutung. Welche Unterschiede zum Top-Modell der X-T Serie bestehen, sehen wir später.

Auch mit der X-S10 bleibt Fujifilm dem APS-C-Format (23,5 x 15,6 mm, Crop-Faktor 1,5x) treu.

Der Sensor ist in der für Fujifilm typischen X-Trans-Technologie ausgeführt (X-Trans CMOS 4). Durch die besondere Anordnung der RGB-Mikrofilter vor den Pixeln kann auf einen Tiefpassfilter verzichtet werden, ohne dass mit Moiré zu rechnen ist.

Der Sensor hat eine Auflösung von 26,1 MPix und es können Empfindlichkeiten im Bereich von ISO 160 bis ISO 12.800 bzw. mit Erweiterung von ISO 80 bis ISO 51.200 eingestellt werden.

Der Sensor arbeitet mit dem Bildprozessor X-Prozessor 4 zusammen.

Wer mit der X-S10 in die Fotografie mit einer spiegellosen Systemkamera einsteigt kann vom bedienerfreundlichen Auto-Modus profitieren, in dem die Kamera sämtliche Einstellungen automatisch ans Motiv anpasst, um in jeder Situation ein Bild von bestmöglicher Qualität erzielen zu können. Das soll beeindruckende Landschaftsbilder mit brillanten und lebendigen Farben ebenso möglich mache wie attraktive Porträts mit natürlichen Hauttönen.

Sogar in Gegenlichtsituationen sollen sich ohne fortgeschrittene Kenntnisse ausgewogen belichtete Bildergebnisse erzielen lassen.

Aber auch alle, die beim Fotografieren alle wichtigen Aufnahmeparameter selbst bestimmen wollen, kommen mit der X-S10 auf ihre Kosten. Sie bietet Programm-, Zeit- und Blendenautomatik sowie einen Manuell-Modus. Dazu kommen 4 Modi, die man selbst konfigurieren kann.

Natürlich bietet die X-S10 auch die typischen digitalen Filmsimulationen, die dem Look legendärer analoger Filme von Fujifilm nachempfunden sind. Sie ist mit 18 Filmsimulationen auf dem neuesten Stand. Mit dabei Eterna Bleach Bypass für hohen Kontrast und entsättigte Farben. Damit man schnell auf die Simulationen zugreifen kann, gibt es ein spezielles Einstellrad. (Im Filtermodus dient es der Wahl eines Filters.)

Auch Video-Filmer werden von der neuen X-S10 gut bedient: Die 4K Auflösung kann mit 30p,  10 Bit und 4:2:2 Farbabtastung (Ausgabe über den HDMI-Anschluss) oder 4:2:0 Farbabtastung (Ausgabe auf die SD-Karte)  genutzt werden. Hochgeschwindigkeits-aufnahmen für eindrucksvolle Zeitlupen-Sequenzen mit 10facher Verlangsamung  sind mit 240 Bildern pro Sekunde im Full-HD-Format möglich.

Beim Filmen wird das IBIS-System durch eine digitale Bildstabilisierung ergänzt, wodurch sogar ruhige und scharfe Aufnahmen beim Gehen möglich sein sollen. Im zusätzlichen IS-Boost-Modus wird der Stabilisierungseffekt weiter verstärkt, sodass bei stationären Aufnahmen aus der freien Hand sämtliche Kamerabewegungen ausgeglichen werden.

Die X-S10 ist nach nach der X-H1 und X-T4 die dritte Fujifilm X Kamera, die das erwähnte IBIS-(In Body Image Stabilisation)-System bietet.  Durch Bewegungen des Sensors in 5 Achsen werden Verwacklungen ausgeglichen Fujifilm verspricht einen Ausgleich von bis zu 6 Verschlusszeitenstufen beim Einsatz von 20 der insgesamt 30 XF/XC Wechselbjektiven.

Da die IBIS-Einheit nur noch 55 g wiegt (bei der X-H1 sind es noch 92 g), kann auch die Kamera leicht und kompakt gehalten werden – sie wiegt 465 g inkl. Akku und SD-Speicherkarte und misst ca. 126 x 85 x 66 mm. Ein Objektiv kommt dann noch dazu).

Als erstes Mittelklasse-Modell ist dieX-S10  mit mechanischen Stoßdämpfern am Verschluss ausgestattet. Diese schützen den Sensor vor Vibrationen, die durch den Verschlussmechanismus hervorgerufen werden.

In diesem Zusammenhang ist auch der ausgeprägte Handgriff zu erwähnen. Eine sichere Haltung der Kamera  trägt immer zur Verwacklungsfreiheit bei.

Der Griff, die obere und die vordere Gehäuseplatte sind aus einer Magnesiumlegierung gefertigt und verleihen der Kamera Robustheit und Stabilität.

Ein Vielzahl von manuellen und virtuellen Einstellelementen (darunter ein Mini-Joystick für die Positionierung des AF-Messfeldes) macht den Umgang der X-S10 einfach. Viele der Elemente können mit der Funktion belegt werden, die man sich dort wünscht.

Sowohl Fotografen wie auch Filmer und Vlogger werden die Beweglichkeit des Touchscreen-LCDs (3“, 1,04 Mio. Pixel) in zwei Achsen zu schätzen wissen. Sie macht Aufnahmen mit besonderer Perspektive ebenso möglich wie Filme, in denen man selbst vor der Kamera steht und den eigenen Auftritt kontrolliert.

Allerdings dürften Fotografen eher den elektronischen Sucher nutzen, der unter dem kantigen Sucheraufbau sitzt, wo auch der Miniblitz (LZ 5 für ISO 100, m) seinen Platz hat. Der Sucher bietet eine Auflösung von 2,36 Mio RGB-Dots und eine Vergrößerung von 0,62x [@KB].

Der EVF bietet drei Boost-Optionen: „Restlicht-Priorität“ für eine gut ablesbare Anzeige auch in dunklen Umgebungen, „Auflösungspriorität“ für die Anzeige feinster Details sowie „Priorität Bildrate“ für ein klares Sucherbild bei der Aufnahme von dynamischen Motiven.

Auch die X-S10 soll über einen Autofokus verfügen, der blitzschnell auf das Motiv scharfstellen und selbst dynamische Motive dank Gesichts- und Augenerkennung mit hoher Präzision verfolgen. Dafür stehen 2,16 Millionen Phasen-AF-Pixel auf dem Sensor zur Verfügung!

Die Fokussierung erfolgt bis zu 0,02 Sekunden schnell und funktioniert im Dunkeln bis Lichtwert -7 EV.  Diese Aussage ist sicher richtig, aber nicht sehr praxisnah. Der Wert bezieht sich nämlich auf den Einsatz des XF 50mm F1,0 R WR …

Nicht nur der AF der X-S10 sondern auch die Bildfolgefunktion soll sich durch hohe Geschwindigkeiten auszeichnen. Mit dem mechanischen Verschluss  sind bis zu 8 B/Sek. möglich, mit dem elektronischen Verschluss sogar bis zu 30 B/Sek. (bei Crop- Faktor 1,25). Bei Verwendung des elektronischen Suchers kommt es zwischen zwei Belichtungen nicht zum Blackout des Sucherbilds und man hat das Motiv durchgehend im Blick.

Der mechanische Verschluss bietet je nach Betriebsart Zeiten von 1/4000 Sek. bis 4 Sek. oder bis 60 Minuten, beim elektronischen Verschluss liegt die kürzeste Zeit bei 1/32.000 Sek.

Da, wie schon erwähnt, Fuijfilm die Bildqualität der X-S10 auf eine Stufe mit der X-T4 stellt, stellt sich die Frage, wo die Große Vorteile bietet. Und das sieht dann so aus. In (Klammern) jeweils die Werte für die X-S10:

  • Serienbild mit mechanischem Verschluss …  15 B/Sek. (8 B/Sek.)
  • Suchervergrößerung [@KB] … 0,75x (0,62x)
  • Auflösung des EVF …  3,69 Mio. RGB-Dots (2,36 Mio RGB-Dots)
  • Auflösung des Monitors … 1,62 Mio RGB-Dots (1,04 Mio RGB-Dots)
  • 4K Video … bis 60 p 4:2:2 10 bit (bis 30 p 4:2:0 8 bit)
  • Akku-Laufzeit im Standard-Modus … 500 Aufnahmen (325 Aufnahmen)

 

Verfügbarkeit

Ab Ende November 2020

 

Preise (UVP)

Gehäuse … 973,82 €

Set mit Fujinon XC 15-45mm F3,5-5,6 OIS PZ … 1.071,29 €

Set mit Fujinon  XF 18-55mm F2.8-4 R LM OIS … 1.363,73€

Set mit Fujinon XF 16-80mm F4 R OIS WR … 1.461,21 €

 

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