Heute wird die neue Fujifilm X-T10 präsentiert, nachdem (wieder einmal) viele Daten und Bilder schon vorher im Internet aufgetaucht waren. Ich hatte letzte Woche die Möglichkeit, die neue in die Hand zu nehmen und auch einige Bilder zu machen, die aber, weil es sich um ein Vorserienmodell handelte, nicht veröffentlich werden sollen. Ich finde zwar nichts auszusetzen an den Bildern, aber Fairplay muss sein – also nur ein paar eigene Bilder von der Kamera, aufgenommen übrigens mit der X-A2.

Die Fujifilm X-T10 greift die Formensprache älterer SLR-Kameras sehr konsequent auf – hätte aber auch auf den angedeuteten Handgriff verzichten sollen, der nicht zum Bild passt. Da es einen ansetzbaren kleinen Griff gibt, wäre das auch kein Problem gewesen.

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Der Umgang mit der X-T10 macht keinerlei Probleme. Die Einstellreäder sind sauber ausgeführt und rasten gut. Es gibt drei auf der Oberseite.

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An einem wählt man die Verschlusszeit oder „A“ für Zeitautomantik bzw. Programmautomatik, wenn auch der Blendenring auf „A“ steht. Steht nur der Blendenring auf „A“, arbeitet man mit Blendenautomatik, die aber natürlich auch mit XC-Objektiven zur Verfügung steht, obwohl die keinen Blendenring haben.

 

Besonders für Einsteiger interessant: Der vollautomatische Advanced SR Modus, der beim kurzen Ausprobieren einen guten Job machte. An einem zweiten Einstellrad stellt man die Belichtungskorrektur ein.

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Das dritte Rad auf der Oberseite wird gebraucht, um die Bildfolgefunktionen inkl. zweier Bracketing-Varianten zu wählen.

Dazu kommen der Hauptschalter, zwei Auslöser (Foto und Film), ein Automatik-Schalter, zwei Einstellräder, neun Tasten, ein Steuerkreuz sowie der Fokus-Wahlschalter – mehr braucht man nicht, um mit der Kamera alles machen zu können, was man möchte.

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Ach ja: ein Schalter bringt den eingebauten Blitz in Position, den man nicht unter dem kantigen Sucherdach vermutet.

Wer eine „andere Kamera“ möchte, kann übrigens die Einstellräder und sieben Tasten frei belegen.

Als Sucher kommt natürlich ein EVF zum Zug. Er ist, wie von anderen Fujis gewohnt, hervorragend. Die Alternative zum Sucher ist der 3-Zoll-Monitor. Er ist schwenkbar (das ist gut) und hat eine Auflösung von 920.000 Dots (das geht besser).

Das Gehäuse ist kleiner als das der X-T1 (119 x 83 x 41 mm gegenüber 129 x 90 x 47 mm , und auch leichter (381 g gegenüber 440 g). Die Kappe und der Boden bestehen aus Magnesium-Druckguss, das restliche Gehäuse aus festem Kunststoff.

Im Mittelpunkt steht ein APS-C X-Trans CMOS II Sensor. Anderswo werden die Kameranamen lang und länger, bei Fuji die Bezeichnung für den Sensor. Er hat 16,3 Mio. Pixel. Die winzigen RGB-Filter davor sind nach einem speziellen Muster angeordnet, das keinen Tiefpassfilter mehr nötig macht. Um seine Leistung noch besser ausschöpfen zu können, gibt es den (abschaltbaren!) Lens Modulation Optimizer, der zu allen Fujinon XF-Objektiven kompatibel ist.

Für den Sensor können Empfindlichkeiten von ISO 100 bis 51.200  eingestellt werden.

Die Objektive an der X-T10 werden per Hybrid-AF scharf gestellt, manuell geht natürlich auch. Beim Ausprobieren ging der AF sehr schnell und sicher zur Sache. Es stehen 49 AF-Punkte zur Verfügung – und sogar 77, wenn man die neuen Modi „Zone“ und „Weit/Verfolgung(C)“ wählt. Neu ist auch, dass die Phasendetektionspixel jetzt schon bei EV 0,5 zur Scharfstellung herangezogen werden können (bisher EV 2,5). Und noch eine Neuheit ist hier zu vermelden: Die Auto-Makro-Funktion macht sehr schnelles Fokussieren im Nahbereich möglich.

Schnell – das ist auch das Stichwort für den Verschluss (bis 1/32.000 Sek.) und die Bildfolgefunktion (bis 8 B/Sek. mit Tracking AF).

Weiteres: Fokus-Peaking und elektronischer Schnittbildindikator für manuelles Fokussieren, Full HD-Video-Modus, WiFi, 11 verschiedene Filmsimualationsmodi, 8 Kreativfilter, Mehrfachbelichtung, Intervallfunktion.

Alles in allem wird es Freude machen, mit der Kamera länger umzugehen, als während der Vorstellung. Und das wird hoffentlich bald der Fall sein.

Verfügbarkeit

ab Juni 2015.

Preise (UVP)

699,- € für das Gehäuse

799,- € für ein Set mit Fujinon XC 3,5-5,6/16-50 mm OIS II

1.099,- € für ein Set mit Fujinon XF 2,8-4/18-55 mm R LM OIS

 

Text und alle Bilder (c) Herbert Kaspar