Am Wochenende 5./6. Oktober 2013 startete d-pixx ein neues Angebot für die Leser der Printausgabe, für die Besucher der Homepage, für die User des Forums und natürlich für alle, die sich fürs Fotografieren interessieren: die d-pixx Wochenend-Fotoseminare.

Für das erste Seminar hatten wir uns für Bad Kissingen als Veranstaltungsort entschieden –  im Großraum der Heimat der d-pixx, gut aus allen Himmelrichtungen mit dem Auto, aber auch mit der Bahn zu erreichen. Außerdem findet man in Bad Kissingen Motive unter Dach – eine Überlegung, die fast schon an die Gabe des Hellsehens grenzt, denn all die Tage vor dem Seminar (und auch die danach) waren geprägt von Sonnenschein und angenehmen Temperaturen. Der Samstag begann trübe und ab ca. 10 Uhr hat es sich dann so richtig heftig eingeregnet.

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Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur die falsche Kleidung. Getreu diesem Motto ließ sich die Gruppe auch durch Regen nicht aus der Ruhe bringen!
Von links nach rechts: Miriam, Kai, Herbert, Gunter, Silke, Jutta H., Norbert, Hans, Sonja, Jutta A.
(Foto: Heidi)

Am Vormittag war das schlechte Wetter noch kein Problem. Für das Kennenlernen und Beschnuppern war ohnehin der Konferenzraum des Hotels Astoria (www.astoria-badkissingen.de) vorgesehen. Dort standen verschiedene von Heidi („Seele der d-pixx“) selbstgebackene Kuchen zur Wahl, dazu das, was man gemeinhin „Erfrischungsgetränke“ nennt. Allerdings fällt es angesichts des Wetterumschwungs schwer, diesen Ausdruck in allem Ernst zu verwenden.

Wie auch immer. Jutta A., Jutta H., Miriam, Silke und Sonja, Gunter, Hans, Kai und Norbert waren gleich in Gespräche vertieft. Nebenbei bemerkt: Unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern waren drei, die sich vom d-pixx Workshop auf Rügen bzw. St. Peter-Ording kannten, und zwei Forums-User, die sich hier in Franken persönlich kennen lernen konnten.

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Stärkung nach den ersten Seminareinheiten im Restaurant des Tagungshotels.
(Foto: Mitarbeiterin des Hotels)

Der erste Teil des Seminars, unterbrochen vom schmackhaften Mittagessen im Hotel,  war technikfrei den Grundlagen der Bildgestaltung gewidmet, denn Drittellinien, die Lage des Horizontes oder die Beeinflussung des Bildes durch die Lichtrichtung gelten immer, unabhängig von der Kameraausrüstung.

Das Gelernte der ersten Seminareinheiten sollte dann bei einem Fotospaziergang angewendet werden. Er fand, Sie ahnen es, witterungsbedingt im Saale statt, und zwar in der Wandelhalle, die Bad Kissingen – das älteste Staatsbad Deutschlands – seinen Kurgästen und Besuchern zu bieten hat.

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Ein Kurkonzert in der Drehbühne der Wandelhalle. Sie war 1911 die erste ihrer Art in Deutschland und lässt sich heute noch bewegen, sodass das Publikum entweder drinnen oder draußen die Darbietung genießen kann. (Foto: Gunter)

Hier wurde die Innenarchitektur und –einrichtung der Halle aus dem Jahr 1911 zum Motiv, unter besonderer Berücksichtigung des Röhrenwerks der Heilwasser-Zapfanlagen aus goldglänzender Phosphorbronze.

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Die Zapfanlagen für die Heilwässer der verschiedenen Quellen sind immer auf Hochglanz poliert und werden rege genutzt. (Foto: Sonja)

 

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Auch die zahlreichen Details des Röhrenwerks, das sanft in warmen Farben schimmert, sind ein Dorado für Fotografen. (Foto: Jutta A.)

Und auch einige Regenschirme (nass, natürlich) fanden sich unversehens in der Rolle eines Motivs wieder.

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Auch abseits der schönen Innenarchitektur der Wandelhalle des Staatsbades Bad Kissingen ließen sich Motive finden, manche wetterabhängig …. (Foto: Silke)
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… und manche zeitlos. (Foto: Jutta H.)

Von der Wandelhalle führte dann der überdachte Weg zum Regentenbau. Andere Besucher mögen sich verzweifelt gefragt haben, was denn da so interessant sei, dass es gleich von mehreren Fotografen aufgenommen werden müsste.

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“Was fotografiereren die denn da bloß???” (Foto: Heidi)

Im Regentenbau war der Schmuckgarten leider wegen Rutschgefahr auf den Fliesen (wir erinnern uns: es regnete)  gesperrt. Aufnahmen aus den angrenzenden Räumen waren dennoch möglich und auch die Leseräume boten sich als Motive an.

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Keine Ufos, sondern eine Detailstudie im Regentenbau. (Foto: Hans)

Da der Rosengarten als  angepeilte nächste Station sich wegen des Wetters als wenig attraktiv erwies (hatte ich schon erwähnt, dass es regnete?) führte der Weg zurück ins Hotel, zu heißem Tee und Kaffee und Kuchen und einer weiteren Seminareinheit zum Thema Bildgestaltung – jetzt standen die Brennweiten und die Perspektive im Mittelpunkt.

Einige nutzten die Zeit bis Abendessen für Eigeninitiative und zogen mit Stativen los, um die beleuchteten Kurbauten in der blauen Stunde zu fotografieren. (Ehe Nachfragen kommen: ihre Kameras hatten sie natürlich auch dabei.)

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Der beleuchtete Regentenbau in der blauen Stunde … und keine Regentropfen auf der Frontlinse! (Foto: Norbert)

Der erste Tag klang  bei Fachsimpeleien bei „da Vito“ am Rosengarten aus, wo schmackhafte Fleisch-, Fisch- und Pastagerichte und auch Pizza warteten.

Am zweiten Tag ging es dann darum, welchen Einfluss Kamera und Objektiv mit ihren verschiedenen Einstellmöglichkeiten auf die Bildgestaltung haben – vom Autofokus über die Belichtungmessung und –steuerung bis zum Weißabgleich. Aus gegebenem Anlass (nein, es werden hier keine Namen genannt) wurden außerdem die Vorteile einer ordentlichen Kamerahaltung, bei der die linke Hand das Objektiv von unten stützt, erläutert ;-).

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“… und die linke Hand stützt die Kamera von unten …” (Foto: Heidi)

Nach dem Mittagessen im Hotel Astoria wartete eine Bad Kissinger Institution:  das Dampferle, mit dem wir zur Saline fuhren. Das Schiff (es sind eigentlich zwei, die im Pendelverkehr fahren) bot selbst bereits fotogene Ecken. Am Zielpunkt waren es das Gradierwerk und die alte Pumpstation, auf die sich die Objektive richteten.

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Die Pumpstation an der Saline in Bad Kissingen. Die großen Zahnräder wurden durchs Fenster des fotogenen Häuschens aufgenommen. (Foto: Kai)
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Dass es während des Ausflugs zur Saline nicht gleißend hell war, kam Experimenten mit längeren Verschlusszeiten zugute. (Foto: Miriam)

Eine kleine Stromschnelle forderte zudem zu Langzeitbelichtungen, und einige Tropfen, in denen man die bunten Herbstblätter dahinter sehen konnte, zu kleinen Makroexperimenten heraus. (Ach ja: Es regnete nicht während dieses Ausfluges). Es ließ sich dabei nicht ganz vermeiden, dass man vor das Objektiv eines anderen Teilnehmers / einer anderen Teilnehmerin geriet.

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“Hab dich!” (Foto: Silke)
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“Ich dich auch!” (Foto: Jutta H.)

Wieder zurück im Tagungsraum gab es noch eine Seminareinheit, u. a. mit Überlegungen zu Aufnahmen des Mondes (Antwort: etwa wie Sandstrand in der Sonne, wenn es auf die richtig belichtete Mondoberfläche ankommt)  und zur Möglichkeit zu Superweitwinkelaufnahmen zu kommen, auch wenn man kein Superweitwinkelobjektiv besitzt (Antwort: durch die Kombination mehrerer Weitwinkelbilder per Stitching-Software).

Der letzte Programmpunkt: Besprechung von Bildern, die die Teilnehmer während der Fotospaziergänge gemacht haben. Und obwohl es einerseits kaum ein Bild gab, das nicht durch kleine Änderungen hätte besser werden können, war andererseits kein einziges dabei, das zu Mängelrügen Anlass gegeben hätte. Prima!

Dann schlug nach zwei schönen Tagen die Stunde des Abschieds, und wir von d-pixx möchten uns herzlich bei den Teilnehmerinnen Jutta A., Jutta H., Miriam, Silke und Sonja für die schöne Zeit bedanken und nicht minder herzlich bei den Teilnehmern Gunter, Hans, Kai und Norbert!

Darüber hinaus gilt unser Dank der Pressestelle von Olympus, die uns Kameras und Objektive zum Ausprobieren überließ sowie Herrn Velten,dem Inhaber und den Mitarbeiterinnen des Hotels Astoria, die sich vor und während des Seminars bestens um uns kümmerten.

Das Wochendseminar in Bad Kissingen wird nicht das letzte gewesen sein. 2014 werden wir Seminare in verschiedenen deutschen Städten anbieten – die endgültige Liste steht im Moment noch nicht fest, wird aber in d-pixx 6/2013 und hier auf der Homepage veröffentlicht.

Herbert Kaspar

 

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