Gute Kameras brauchen nicht minder leistungsfähige Objektive. Aus diesem Grund haben wir eine Sony Alpha 900 mit dem Carl Zeiss Vario-Sonnar T* 2,8/16-35 mm ZA SSM bestückt und diese Kombination einem ausführlichen Praxis-Check unterzogen.

 

Das Vario-Sonnar T* 2,8/16-35 mm ZA SSM gehört zur kleinen Gruppe der Carl-Zeiss-Objektive im Sony-Programm, die zusammen mit den G-Objektiven höchsten Ansprüchen gerecht werden sollen. Es ist als Vollformat-Objektiv gerechnet, das mit seinem Bildkreis den 36 x 24 mm großen Sensor abdeckt. Es kann also mit Fug und Recht als  einer der idealen Spielgefährten für Sonys aktuelles Vollformat-Spitzenmodell Alpha 900 angesehen werden, welche die Abbildungsqualität des Objektivs – anders als die Crop-Modelle – bis in die Randbereiche ausreizt.

 

Vergleich der Brennweiten:

16 mm (an Vollformat): 35 mm (an Vollformat):

An der Vollformatkamera deckt das Vario-Sonnar 16-35 mm in erster Linie den Superweitwinkel- bis Weitwinkelbereich bereich ab, was es natürlich für Architektur- und Landschaftsfotografie interessant macht. Aber auch an Kameras mit einem APS-C-Sensor erweist sich der Brennweitenbereich mit 24 – 53 mm [@KB] als äußerst interessant.

 

Möchte man bei Sonys Carl-Zeiss-Reihe bleiben, bietet sich das Vario-Sonnar T* 2,8/24-70 mm ZA SSM als passender Partner an. Die hohe Lichtstärke von 2,8 stellen beide Vario-Sonnar-Modelle über den gesamten Brennweitenbereich zur Verfügung.

 

Zum Lieferumfang gehört neben einer Streulichtblende auch ein praktischer Objektiv-Beutel. So ist ein sicherer Transport gewährleistet.

{jospagebreak_scroll title=Das Gehäuse&heading=Einleitung}

 

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Das Vario-Sonnar T* 2,8/16-35 mm ZA SSM kann man, ohne ihm zu nahe treten zu wollen, als dicken Brummer bezeichnen. Es ist mit einem Gewicht von 900 Gramm nicht nur sehr schwer, sondern mit einer maximalen Länge von 114 mm und Dicke von 83 mm auch alles andere als klein. Der im Moment leider nur theoretische Vergleich mit dem Canon EF 2,8/16-35 mm L II zeigt aber, dass das Vario-Sonnar in einer durchaus üblichen Größenklasse spielt. Im Gewicht liegt es allerdings rund 260 g über dem Canon.

Während ein solches Gewicht im Zusammenspiel mit der Alpha 900 zu keinen Problemen führt, sollte man aufpassen, wenn man Sonys „Luxus-Weitwinkel” mit einem leichten Body kombiniert, da das gesamte Gespann stark frontlastig werden kann.

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Anders als die meisten Konkurrenten weist das Vario-Sonnar T* 2,8/16-35 mm ZA SSM kein Gehäuse aus Kunststoff, sondern aus Aluminium auf  – so erweckt es den Eindruck für die Ewigkeit gemacht zu sein.

 

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Das Objektiv weist zwei Einstellringe auf, die beide einen gummierten Überzug besitzen. Damit ist eine sichere Handhabung bei allen Witterungslagen garantiert. Beide Ringe besitzen einen angenehmen Widerstand und vermitteln eine hohe Wertigkeit.

 

Zur vermutlich selten genutzten Umschaltung zwischen AF- und MF-Modus besitzt das 16-35 mm einen großen runden Schalter, der mit einem Sicherungsknopf versehen ist. Das verhindert zwar zuverlässig, dass die Fokus-Art verstellt wird, ohne dass man es wünscht, kann aber störend sein, wenn es einmal flott gehen muss.

Interessant ist die Naheinstellgrenze von nur 28 cm, die bei allen Brennweiten zur Verfügung steht und eine interessante Sicht auf kleine Dinge gewährt, das sie durch den großen Bildwinkel nicht isoliert, sondern in ihrem Umfeld dargestellt werden.

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Sonys High-End-Zoom verfügt über eine Innenfokussierung und verändert deshalb beim Scharfstellen seine Länge nicht. Darüber hinaus bleibt die Länge auch beim Zoomen unverändert. Die Frontlinse dreht sich nie, was den Einsatz von Polarisationsfiltern einfach macht. Allerdings sind solche Filter nicht eben billig, denn das Vario-Sonnar weist ein 77-mm-Filtergewinde auf. Ein Trost: auch das schon angesprochene Vario-Sonnar 24-70 mm und die G-Typen 2,8/70-200 mm und 4-5,6/70-400 mm brauchen 77er Filter, so dass man ggf. mit einem Filter auskommt.

Aufgebaut ist das  Vario-Sonnar 16-35 mm aus 17 Elementen in 13 Gruppen. Da Sony seinen D-SLR-Gehäusen einen Bildstabilisator spendiert, kann diese Technik bei den Objektiven eingespart werden.

Im täglichen Betrieb liegt das 2,8/16-35 mm sehr gut in der Hand und ermöglicht auch nach langem Einsatz angenehmes Arbeiten – wenn man denn gut trainierte Oberarme besitzt.

 

{jospagebreak_scroll title=Autofokus + Bildqualität}

 

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Der Autofokus des Vario-Sonnar arbeitet nahezu lautlos und sehr präzise. In unseren Praxistests verfehlte es in Zusammenarbeit mit dem AF-System der Alpha 900 den vorgesehen Punkt nicht ein Mal. Nicht minder überzeugend gestaltete sich auch die Fokusgeschwindigkeit des guten Stücks, das stets sehr zügig scharf stellte. Hier macht sich die SSM-Technik bemerkbar. SSM steht für Super Sonic Wave Motor und bedeutet, dass das Objektiv mit einem schnellen und leisten Ultraschallmotor ausgestattet ist, während Objektive ohne diese Technik von der Kamera aus über eine „Kurbelwelle” fokussiert werden.

 

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Wie oben stehendes Bild des grünen Tors aus unserer Praxisbilder-Gallery zeigt, weist es im Superweitwinkelbereich an der Vollformatkamera Alpha 900 eine für die Brennweite gut auskorrigierte, aber trotzdem sichtbare  tonnenförmige Verzeichnung auf. Von etwa 20 bis 28 mm verhält sich das Objektiv dann neutral, um dann eine leichte bis sichtbare kissenförmige Verzeichnung zu zeigen. Allerdings kommt dem nur wirklich Bedeutung zu, wenn man Motive mit geraden Linien am Bildrand ins Bild setzt.

 

Auch gegen Vignettierung ist das Zoom nicht ganz gefeit. Besonders bei 16 mm Brennweite kommt es bei entsprechenden Motiven zu abgedunkelten Bildecken, wenn man die ganze offene Blende nutzt. Abblenden um eine Stufe hilt schon, Abblenden um zwei Stufen bringt deutliche Besserung.

 

Allerdings darf nicht übersehen werden, dass hier von unbearbeiteten JPEGs die Rede ist. Wenn man die Bilder im RAW-Format aufzeichnet (*.ARW) und Sonys RAW-Konverter nutzt, kann man dieses Problem gut in Griff bekommen.

 

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Wie es von einem Objektiv dieser Preisklasse nicht anders zu erwarten war, liefert das Sony Vario-Sonnar T* 2,8/16-35 mm ZA eine sehr gute bis hervorragende Leistung.

 

Von der Bildmitte bis nah an die Ränder (also da, wo es immer darauf ankommt) liefert das Zoom schon ab offener Blende über den gesamten Einstellbereich scharfe und kontrastreiche Bilder. Abblenden auf 4 und 5,6 bringt eine weitere Steigerung und bei Blende 8, 11 und 16 ist das Zoom hervorragend. Bei Blende 22 geht die Leistung beugungsbedingt etwas zurück, aber nicht sehr stark.

 

Zwischen 16 mm und 24 mm  Brennweite werden in den Bildeckeen Details weich wiedergegeben, wenn man das Vario-Sonnar bei Blende 2,8  und Blende 4einsetzt. Auch bei den längeren Brennweiten ist bei ganz offener Blende ein leichter Leistungsabfall zwischen Bildmitte und Bildecken zu sehen. Abblenden auf 5,6 bringt bei allen Brennweiten bereits Besserung und bei den Blenden 8, 11 und 16 ist die Leistung sehr hoch und gleichmäßig über das ganze Bildfeld. Diese Schwäche in den Bildecken kommt bei den meisten Aufnahmen aber nicht zum Tragen. Blauer oder bewölkter Himmel über einer Landschaft oder Skyline ist schließlich nicht betroffen und Superweitwinkel werden in der Regel ohnehin abgeblendet, um die enorm große Schärfenzone auszunutzen. (Dabei wird auch gleich die Vignettierung eliminiert.)

 

Chromatischen Aberrationen konnten bei 100 % Ansicht auf dem Monitor bei einigen Bildern gesehen werden (besonders bei 16 bis rund 20 mm). Und wir schafften es, als wir die Sonne direkt ins Bild holten, einige Reflexe hervorzuzaubern.

 

praxisbilder

 

{jospagebreak_scroll title=Fazit}

 

 

Wie ein Blick auf die Praxisbilder zeigt, ist das Sony Carl Zeiss Vario-Sonnar 2,8/16-35 mm ZA T* SSM ein fast idealer Spielgefährte für die nicht minder beeindruckende Alpha 900.

Es wird aus hochwertigsten Materialien gefertigt, weist eine klasse Verarbeitungsqualität auf und wird vom AF-System der Alpha 900 sehr schnell, sehr leise und sehr genau scharf gestellt.

Kaum Einschränkung gibt es auch in Sachen Bildqualität. Über den gesamten Blenden- und Einstellbereich liefert das Vario-Sonnar T* 2,8/16-35 mm ZA scharfe, kontrastreiche Bilder.

Die geringen Schwächen, die sich das Zoom erlaubt sind bei kürzesten Brennweiten und ganz offener Blende “weiche Bildecken” und Vignettierung, sowie leichte Verzeichnung bei kürzester und längster Brennweite. Diese Schwächen schränken die hohe Alltagstauglichkeit aber nicht ein.

Die größte Schwäche des Zooms ist der Preis. Verkauft wird es zurzeit für 1500 Euro – die Preisempfehlung liegt sogar bei astronomischen 1900 Euro.

Die Galerie der Praxisbilder finden Sie hier. Sie wird noch ausgebaut und durch Bilder ergänzt, die mit einem APS-C-Body (Sony Alpha 350) entstanden!

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